Ein grüner Garten aus Kunstrasen und Plastikbäumen, neben einem kleinen Teich liegen künstliche Felsen mit Runenzeichen, Kinderstimmen dringen aus versteckten Lautsprechern: „Wenn du das verstehst, wirst du mich nicht mehr unterschätzen darin, wozu ich tatsächlich fähig bin. Ich möchte mit dir sprechen. Hallo. Guten Morgen. Einen schönen Tag. Ich benutze den Computer, um mit dir zu sprechen…“ tönt es aus den Lautsprechern am Boden.
Wendet man sich von hier aus nach links, sieht man mannshohe Bauklötzer, die man zu Architekturen oder Buchstaben zusammensetzen kann, recht hingegen lockt eine dreidimensionale blaue Welle voller Plastikspielzeug.
Sprechende Felsen und Schiffe im Fahrstuhl
Keine Frage: Diese Ausstellung richtet sich an Kinder. Ein riesiger Tisch voll weißer Legosteine lädt dazu ein, die Stadt der Zukunft zu bauen. In einem Nebenraum darf man über eine Skulptur skaten und auch Tischtennis kann man spielen. Doch es wäre falsch, die Ausstellung als künstlerisch gestalteten Spielplatz zu verstehen. „Für Kinder“ ist zunächst mal ein Blick in die Kunstgeschichte. Bis Ende der 1960er Jahre beschränkte sich Kunst für Kinder auf die Gestaltung von Spielzeug und Designobjekten. Ab 1968 entdecken Künstlerinnen Kinder als Publikum und entwickelten Werke, die explizit für Kinder waren. Ein frühes Beispiel aus den 70er Jahren sind die „Einschlafgeschichten“ von Harun Farocki. Kuratorin Lydia Korndörfer: „Das sind seine Töchter, mit denen er diese Kurzfilme gedreht hat, die in ihrem Bett davon erzählen, was sie tagsüber für absurde Sachen gesehen haben und man denkt, das kann ja gar nicht sein, das gibt es nicht und dann sieht man dazu die Bilder und das Absurde wird Realität.“