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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Fürchte dich vor den Hasen: Macho-Drama „Written on Skin“
Kultur

Fürchte dich vor den Hasen: Macho-Drama „Written on Skin“

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Muss keineswegs immer gut ausgehen, wenn Engel auf die Erde kommen und sich in das Leben der Menschen einmischen. Klar, im Hollywoodkino ist das meist eine sentimentale, beglückende Angelegenheit, etwa in Frank Capras Weihnachtsfilm „Ist das Leben nicht schön?“ aus dem Jahr 1946, oder auch von bizarrer Erotik, wie im Pop-Art-Epos „Barbarella“ von 1968, wo der Engel Pygar halbnackt durch die Lüfte saust.

Inhaltsübersicht
Menschen sind den Engeln nicht gewachsenBlutrünstige Legende aus dem HochmittelalterHasen als Sinnbild unterdrückter LeidenschaftenIm Dschungel menschlicher Triebe

Menschen sind den Engeln nicht gewachsen

Im selben Jahr übrigens drehte Pier Paolo Pasolini „Teorema – die Geometrie der Liebe“, wo alle Mitwirkenden vor Liebe völlig durchdrehen, als sie einem gut aussehenden Engel begegnen. Das ist ungemein tragisch und tränenreich, denn dem absolut Guten sind die egoistischen Menschen jedenfalls in Pasolinis Film nicht gewachsen, sie scheitern daran.

In der 90-minütigen Kurzoper „Written on Skin“ ist das nicht anders: Auch hier ist der Engel, der zu Besuch kommt, sexuell begehrenswert und von außergewöhnlicher Anmut, aber statt die Menschen zu beglücken, macht er sie zu wahren Monstern. Anders ausgedrückt: Durch die Konfrontation mit dem vollkommenen Engel lernen sich die Menschen selbst erst richtig kennen, entlarven sich als eifersüchtig, niederträchtig, brutal.

Blutrünstige Legende aus dem Hochmittelalter

Konkret geht es um einen Mann, der seine Frau systematisch schikaniert, unterdrückt, ausnutzt. Als sie sich mit dem poetischen, jungenhaften Engel einlässt, wird ihr zum Abendessen prompt dessen Herz auf einem Silberteller serviert. Sie stürzt sich daraufhin aus dem Fenster. Die blutrünstige Legende „Le cœur mangé“ (Das verspeiste Herz) von Wilhelm von Cabestany (ca. 1160 – ca. 1212) stammt aus dem Hochmittelalter, Textdichter Martin Crimp und Komponist George Benjamin haben daraus 2012 für das Festival in Aix-en-Provence eine moderne Oper gemacht, die die Zuschauer mitnimmt in das verkorkste Seelenleben eines gefühlskalten Gewalttäters.

Der will unbedingt das Paradies sehen, das für ihn aus lauter persönlichen Erfolgen besteht, einschließlich Flugmeilen und militärischer Triumphe, wobei sofort ein bekannter US-Politiker unserer Tage in den Sinn kommt. Als ihn die Engel nicht so recht zufriedenstellen können und ihm auch noch seine Frau abspenstig machen, läuft er Amok.

Hasen als Sinnbild unterdrückter Leidenschaften

Regisseur Balázs Kovalik inszenierte das an der Theaterakademie August Everding im Münchner Prinzregententheater leider etwas arg fahrig und überfrachtet, wozu auch das denkbar unübersichtliche Bühnenbild von Angelika Höckner beitrug. Es war vollgestellt mit grauen Kulissenteilen, die irgendwie alle mit toxischer Männlichkeit zu tun hatten: ein Panzer auf einer ionischen Säule, ein Motorrad an einen Wüsten-Kaktus gelehnt, eine Palmeninsel samt Giraffe, auch ein paar Hasen, die nichts mit Ostern zu tun haben, sondern im Mittelalter Sinnbild unterdrückter Leidenschaften waren, wie dem Programmheft zu entnehmen war.

Ein blätterloser Baumstamm wird grün angemalt, allerlei Früchte aufgetischt, darunter der rote Apfel, der natürlich für den Sündenfall steht. Insgesamt ist das eine anspielungsreiche Psychoanalyse, sorgt aber mehr für Zerstreuung, ja Langeweile als für Konzentration, und das bei diesem meditativen und eigentlich spannenden Thema! Bedauerlich, denn die Solisten, darunter Jakob Schad als machohafter, kraftprotzender „Protector“ in Armeeklamotten und Annabelle Kern als dessen Frau, sowie Elmar Hauser als schluffiger Engel im weißen Strickpullover, waren stimmlich wie schauspielerisch hervorragend. Das Pathos von „Written on Skin“ passt ausgezeichnet zu jungen Künstlern, die noch jede Menge emotionaler Energie freisetzen können.

Im Dschungel menschlicher Triebe

Dirigent Peter Rundel und das Münchner Rundfunkorchester wussten die filigrane Partitur beeindruckend zu interpretieren: Komponist George Benjamin hatte sich von mittelalterlichen Buchmalereien („Illuminationen“) inspirieren lassen, ihren feinen, zarten Strichen, aber auch ihren grellen Farben. Hier waren also Kontraste zwischen laut und leise gefragt, durchaus auch ruppige, unvermittelte, und daran herrschte kein Mangel. Wenn Engel reisen, geraten sie offenbar manchmal in den Dschungel menschlicher bzw. männlicher Triebe. Erholsam ist das nicht.

Wieder am 23., 25. und 29. März im Prinzregententheater München.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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