Der Musikproduzent Jack White ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Die Berliner Polizei bestätigte entsprechende Medienberichte von der „Bunten“ und der „Bild“-Zeitung.
Die Polizei war am Morgen gegen 9.30 Uhr zum Haus von White gerufen worden und leitete schnell ein Todesermittlungsverfahren ein. Dadurch soll geklärt werden, wie der Musikproduzenten und Komponist gestorben ist. Zahlreiche Kriminalisten und auch die Rechtsmedizin seien vor Ort, hieß es; die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von einem Suizid aus.
Hits vom Dorfbierzelt bis zu den US-Billboard-Charts
Wer in den 70er- und 80er-Jahren Radio hörte (oder auch Kellerbarpartys oder Fußballstadien besuchte) kam an seiner Musik nicht vorbei: ob Tony Marshall „Schöne Maid“ schmetternd zum Mitklatschen aufforderte oder die Nationalelf mäßig tontreffsicher „Fußball ist unser Leben“ intonierte – alles Jack-White-Songs.
Aber Jack White auf Mitklatschknaller zu reduzieren, greift zu kurz. Denn auch für diese Hits zeichnete er als Produzent verantwortlich: Pia Zadoras „When the rain begins to fall“, Laura Branigans „Self Control“ – und nicht zuletzt David Hasselhoffs Zufalls-Mauerfallhymne „Looking for freedom“.
Wie aus Horst Nussbaum Jack White wurde
Der als Horst Nussbaum 1940 in Köln in ärmlichen Verhältnissen geborene Jack White zeigte zunächst Talent als Fußballer und startete unter Trainer Hennes Weisweiler eine durchaus respektable Profikarriere, die ihn bis zum PSV Eindhoven führte. Doch seine Leidenschaft gehörte der Musik.
Weil sein Produzent auch Roy Black unter Vertrag hatte, bekam Nussbaum den Namen Jack White verpasst. Danach blieb er als Schlagersänger 15 Platten lang eher erfolglos – und beschloss, die Seiten zu wechseln. „Der Rest ist Geschichte“, wie White zu sagen pflegte: Er wurde Produzent, Texter, Komponist und ebnete dank seines Gespürs fürs Populäre Tony Marschall, Jürgen Marcus, Roberto Blanco und Lena Valaitis den Weg in die Charts.
Vater eines zweijährigen Sohnes
Nicht nur wegen der Musik, auch wegen seines Privatlebens war White öfter mal in den Schlagzeilen. Mit 83 wurde er 2023 mit seiner vierten Frau zum siebten Mal Vater. „Rafaella und ich haben vor Glück geweint“, sagte White damals der „Bild“ nach der Geburt von Angelina Melody. Zuletzt gab es Berichte, das Paar habe sich getrennt. Schon seit einigen Monaten lebten sie offenbar getrennt unter einem Dach.
Der Bayerische Rundfunk berichtet – vor allem wegen möglicher Nachahmer-Effekte – in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer die zuständige Redaktion sieht es durch die Umstände der Tat geboten. Sollten Sie selbst Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Beratung erhalten Sie unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222.
Mit Informationen von dpa