Eine Menge wohliger Erinnerungen kommen bei mir hoch, wenn ich The Cure höre, und: Nostalgie! Schon als Teenager habe ich mir Platten von The Cure gekauft. „Boys Don’t Cry“, „17 Seconds“, „Pornography“, „The Head On The Door“: Diese ersten Cure-Platten haben mich ständig begleitet, waren sozusagen der Soundtrack meiner Jugend.
Erstes Album nach 16 Jahren
„10.15 on a Saturday Night“ – wie lange bitte ist das denn her? Nahezu ein halbes Jahrhundert! Zuletzt haben mich neue Alben von The Cure eher kalt gelassen, wenn Robert Smith überhaupt mal was zustande gebracht hat. Jetzt, nach 16 Jahren, haben The Cure endlich wieder eine Platte angekündigt – endlich!
Der erste Song, den wir daraus hören konnten, heißt „Alone“. Moment – das erste Lebenszeichen also: The Cure allein zu Hause – und sind wir das nicht alle, zumindest manchmal: so einsam und allein?
Das ist das Ende für jeden Song, den wir singen – Robert Smith bleibt apokalyptisch in „Alone“. Aber natürlich sind The Cure nicht ganz allein, wir sind mit dabei! Wenn uns die Band nach über einem Jahrzehnt mit „Songs Of A Lost World“ ein neues Album schenkt, dann ist diese krisengebeutelte Welt vielleicht nicht mehr ganz so verloren. Zumindest können wir uns ein wenig trösten mit neuen Songs von The Cure – wie mit dem Stück „A Fragile Thing“.
Melancholie in fröhlich
Und auch da kann man ihn spüren, den melancholischen, dabei durchaus fröhlichen Pop-Appeal, den „The Cure“ immer schon hatten, selbst wenn sie von der Popgeschichte eher bei den Grufties einsortiert wurden: junge Männer in Schwarz voller Schmerz und Verzweiflung.
„Es gibt da ein generelles Missverständnis“, klärte Frontmann Robert Smith einst auf. „Nämlich den Mythos, dass The Cure diese düstere, morbide Gothic-Band wären. Dabei gibt es mindestens genauso viele Leute, die uns durch fröhliche Popsongs wie ‚Friday, I’m In Love‘ kennen. Von daher haben wir zwei verschiedene Seiten. Und mir gefallen beide.“