Am Wochenende hat der Münchner Merkur einen Bericht veröffentlicht (externer Link), der es in sich hat. Die ursprüngliche Überschrift lautete: „Filmreifer Deal: Netflix steigt bei Bavaria ein“. Gemeint sind die Bavaria Filmstudios in Grünwald bei München. Die Zeitung beruft sich auf eine Quelle aus dem Staatsministerium für Kultur und Medien.
Zudem, so der Bericht, überlege Netflix, seine Europazentrale in die bayerische Hauptstadt zu verlegen. Für den Standort München wären das große Mediennews.
Bavaria trennt Produktion- und Studiogeschäft
Tatsächlich befindet sich die Bavaria Film in einem Transformationsprozess. Produktion und Studio sollen voneinander getrennt werden und autark voneinander wirtschaften. Auch neue Investoren werden benötigt. Natürlich kann man da an US-amerikanische Streamingdienste denken. Aber ob diese Online-Giganten auch an eine bayerische Produktionsfirma denken?
Bavaria Film: „Keinerlei Gespräche mit Netflix“
Ein Sprecher der Bavaria Film schreibt auf BR24-Anfrage: „Die Geschäftsführung der Bavaria Film GmbH führt keinerlei Gespräche mit Netflix in der genannten Angelegenheit.“ Gleichwohl bleibe es das Ziel, neue, strategisch interessierte Gesellschafter hinzuzunehmen.
Auch eine Netflix-Sprecherin bestätigt BR24, dass es keine Gespräche gegeben habe und zeigte sich überrascht. Die Meldung über eine Netflix-Europazentrale in München sei ebenfalls falsch, so die Sprecherin. Das heißt also offenbar: kein filmreifer Deal.
Was produziert Bavaria?
Bavaria Filmstudio steht hinter Klassikern wie „Eins, zwei, drei“, „Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“. Heute werden Serien wie „Sturm der Liebe“, „Die Rosenheim-Cops“ (beide Bavaria Fiction) oder „In aller Freundschaft“ produziert. Auch der Kinofilm „Das Kanu des Manitu“ war mit einigen Drehtagen in den Studios.