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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Über die Mutter an Sohn an Enkelin: Shoahtrauma als Familienerbe
Kultur

Über die Mutter an Sohn an Enkelin: Shoahtrauma als Familienerbe

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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4 min. Lesezeit
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Als Eva Umlauf befreit wird, ist sie zwei Jahre alt. Damals, am 27. März 1945, als die Rote Armee das KZ Auschwitz erreicht. Eva Umlauf ist abgemagert und schwer krank. Ihr Vater, ihre Großeltern, Tanten und Onkel sind von den Nationalsozialisten ermordet worden. Mit ihrer Mutter und Schwester kehrt sie zurück in die heutige Slowakei. Ihre Familie ist jüdisch.

Inhaltsübersicht
Mit Mitte 40 plötzlich AlbträumeKönnte auch ihr Sohn ein Trauma haben?Trauma über Generationen hinwegFurchtbare Dinge, aber auch Stärke„Mama, ich bin so stolz auf dich“Gedenkveranstaltung in Auschwitz mit Sohn und Enkelin

Mit Mitte 40 plötzlich Albträume

Obwohl Eva Umlauf an ihre Erlebnisse in Auschwitz keine Erinnerungen hat, obwohl ihre Mutter mit ihr nie über ihre Erfahrungen gesprochen hat, bekommt sie mit 43 Jahren plötzlich Albträume. Zu diesem Zeitpunkt lebt sie in München, ist Kinderärztin, verheiratet und mit ihrem dritten Sohn schwanger.

„Ich habe geträumt, was ich gelesen habe über das, was die Nazis mit Neugeborenen gemacht haben“, sagt Eva Umlauf. „Dass sie die ins Feuer lebendig geschmissen haben, dass sie denen Hände und Füße herausgerissen haben. Also solche bestialischen Geschichten, dass ich in der Schwangerschaft belastet war durch diese Träume.“

Könnte auch ihr Sohn ein Trauma haben?

Auschwitz sei damals zurückgekommen, als Albtraum, sagt Eva Umlauf heute, im Alter von 82 Jahren. Aber auch an die, die erst nach dem Menschheitsverbrechen der Shoah geboren wurden, können die tiefen seelischen Wunden der Vorfahren offenbar weitergegeben werden. Bei Eva Umlauf machte sich das bei ihrem Sohn Julian bemerkbar, so erklärt sie es sich. Schon als das Baby zur Welt kommt, sind seine Atmung und Herzfrequenz schwach.

„Was die Holocaust-Überlebenden erlitten haben, das waren Angriffe auf ihre Würde und ihre Identität. Das heißt, sie haben im Grunde alles verloren. Und das ist ein existenzielles Trauma“, sagt die systemische Therapeutin Sandra Konrad. Wenn solche existenziellen Traumata an Kinder oder Enkel weitergegeben werden, sprechen Wissenschaftler von einer transgenerationalen Traumatisierung.

Trauma über Generationen hinweg

Wissenschaftlich ist inzwischen bekannt: Wenn das Leid einer Generation nicht verarbeitet wird, dann kann das Auswirkungen auf die nächste Generation haben, sagt Sandra Konrad: „Das ist, wie wenn man einen Stein ins Wasser geworfen hat und der macht Wellenbewegungen eben auch über Jahre, Jahrzehnte hinweg.“ Sandra Konrad forscht seit 20 Jahren zu diesem Thema. Dafür hat sie mit Frauen, die den Holocaust überlebt haben, und mit deren Töchtern und Enkeln Interviews geführt.

So hätten viele jüdische Familien oft ein gestörtes Sicherheitsgefühl: zum Beispiel Angst vor Menschen in Uniform oder Panikattacken beim Hören einer Sirene. Das erleben auch die Kinder und Enkel, die die ursächliche Erfahrung gar nicht gemacht haben, hat Konrad in ihren Forschungen festgestellt.

Furchtbare Dinge, aber auch Stärke

Doch was hilft? „Was ich häufig auch von den Töchtern und Enkeltöchtern gehört habe, ist, dass sie gesagt haben, meine Mutter oder Großeltern haben so furchtbare Dinge erlebt, aber auch eine gewisse Stärke“, sagt Sandra Konrad. „Und diese Stärke möchte ich auch in mir finden.“

„Mama, ich bin so stolz auf dich“

Eva Umlauf hat sich mit 71 Jahren dazu entschlossen, erstmals von ihren Erfahrungen zu sprechen. Das kam plötzlich: Sie erlitt einen Herzinfarkt und beschloss, ihr Leben aufzuschreiben. 2016 erschien ihre Biografie.

Seitdem kennen nun auch ihre Söhne ihre ganze Geschichte. Sie können das Verhalten ihrer Mutter und auch ihr eigenes vielleicht besser verstehen. „Die sind stolz“, sagt Eva Umlauf. „Das haben die mir auch gesagt. Der Jüngste ist nach dieser Buchvorstellung zu mir gekommen und hat gesagt: Mama, ich bin so stolz auf dich.“

Gedenkveranstaltung in Auschwitz mit Sohn und Enkelin

Das Buch kennen auch ihre zwei Enkelinnen. Sohn Erik und Enkelin Nadja begleiten Eva Umlauf in diesem Jahr zu Gedenkveranstaltung nach Auschwitz. Vielleicht wird sich die Familie eines Tages von dem schweren Erbe befreien können.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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