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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Wir werden sie jagen“: Revue „Berlin Berlin“ beklemmend aktuell
Kultur

„Wir werden sie jagen“: Revue „Berlin Berlin“ beklemmend aktuell

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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4 min. Lesezeit
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„Nazis raus“ riefen ein paar Zuschauer tapfer im Deutschen Theater München, als während der Revue „Berlin Berlin“ einer der Mitwirkenden als NS-Schreihals auf die Bühne stürmte und die feierwütige Nachtclub-Belegschaft als „undeutsch“ schmähte. Der Untergang der Weimarer Republik ist tatsächlich wieder von großer Brisanz, jetzt, wo in vielen Ländern der Welt Rechtsextreme Konjunktur haben.

Inhaltsübersicht
Hochblüte der deutschen UnterhaltungsindustrieKunst und Realität verschwimmenStehende Ovationen: Hoffentlich wirkt das!

Auf der aktuellen Tour des Musicals über die wilden Zwanziger Jahre gab es sogar einen unschönen Zwischenfall mit entsprechenden Schlagzeilen: In Leipzig reagierte ein 83-jähriger Zuschauer stehend mit dem verbotenen „Hitlergruß“ auf das Hissen der Hakenkreuzfahne, weshalb polizeiliche Ermittlungen nötig wurden.

Hochblüte der deutschen Unterhaltungsindustrie

In „Berlin Berlin“ wird die Ausgelassenheit der Zwischenkriegszeit gefeiert, mit bekannten Tonfilmschlagern, den „Comedian Harmonists“, den damaligen „Skandaltänzerinnen“ Josephine Baker und Anita Berber, sowie dem „Blauen Engel“ Marlene Dietrich und den Machern der „Dreigroschenoper“, Bertolt Brecht und Kurt Weill. Eine Hochblüte der kommerziellen deutschen Unterhaltungsindustrie, die es seinerzeit locker mit dem Broadway aufnehmen konnte.

Die Alpen-Satire im „Weißen Rössl“ am Wolfgangsee zum Beispiel feierte 1930 in Berlin und ein Jahr später in London Erfolge, bevor das „White Horse Inn“ 1936 in New York abräumte. Regisseur Erik Charell war ein Weltstar. Die Berliner feierten Charlie Chaplin im März 1931 eine ganze Woche lang, die „schwarze Venus“ Josephine Baker, bekannt durch das „Bananen-Röckchen“, wurde 1926 „auf Händen getragen“ und beeindruckte ihre deutschen Fans mit einer von einem Strauß gezogenen exotischen Kutsche.

Umso schockierender, dass die Nationalsozialisten Berlins Aufstieg zur internationalen Show-Metropole jäh beendeten. Und geradezu beklemmend, dass auch heute wieder gegen Toleranz und Lebensfreude gehetzt wird, was in der Revue nach der Pause unter dem Stichwort „Tanz auf dem Vulkan“ sehr deutlich thematisiert wird. „Wir werden sie jagen“, brüllt der Nazi in die Runde der Tänzer und Sänger, bekanntlich eine Drohung des AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland, und als der Krakeeler sich mit diesem Zitat keinen Respekt verschaffen kann, droht er: „Wir werden euch alle an die Wand stellen“.

Kunst und Realität verschwimmen

Das Publikum ist in diesen Minuten mucksmäuschenstill und weiß offenkundig um die bedrückende Aktualität dieser Revue, die am Berliner Admiralspalast im Dezember 2019 Uraufführung hatte, danach pausieren musste, und seit dem Ende der Corona-Pandemie wieder auf Tour ist. In dieser Saison war „Berlin Berlin“ an der Spree, in Wien, Baden-Baden, Leipzig, Zürich und ist jetzt, zum Abschluss, in München zu sehen.

Es spricht für sich, dass Kunst und Realität allmählich verschwimmen: Ist der Typ, der aus dem dunklen Zuschauerraum plötzlich rechtsradikale Parolen grölt, ein Unruhestifter oder doch „nur“ ein Schauspieler? Die Frage wird erst nach einer Schrecksekunde beantwortet. Und als der Nazi auf der Bühne den Juden die Schuld an allen Problemen gibt, wird ihm geantwortet, nein, es seien vielmehr die „Radfahrer“ – worüber er so verdutzt ist, dass er augenblicklich als hirnloser Schwadroneur entlarvt ist.

Stehende Ovationen: Hoffentlich wirkt das!

Bitter, dass diese Revue von Jahr zu Jahr „aktueller“ wird, erfreulich, dass die Mitwirkenden (fast) so energiegeladen sind wie bei der Uraufführung, allen voran Friedrich Rau als Conférencier („Admiral“) und Sebastian Prange als berlinernder Sidekick „Kutte“. Sophia Euskirchen begeisterte als dem Rausch verfallene Borderliner-Existenz Anita Berber, Lena Müller war als Marlene Dietrich eine Spur zu brav und bieder.

Gary Hickeson als Musical Supervisor und Richard Morris als Arrangeur, beide mit Erfahrungen im Londoner West End, hatten den Hits aus den Zwanzigern die nötige Sound-Auffrischung verpasst (auch dem „Mackie Messer“). Insgesamt war die Begeisterung der Zuschauer am Ende riesengroß – und die stehenden Ovationen sollten wohl auch ein paar sehr „deutsche“ Gespenster bannen. Hoffentlich wirkt das!

Bis 16. März im Deutschen Theater München.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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