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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Wut und Wertung“: Warum streiten wir so hart über Geschmack?
Kultur

„Wut und Wertung“: Warum streiten wir so hart über Geschmack?

Uta Schröder
Zuletzt aktualisert 9. Oktober 2024 14:53
Von Uta Schröder
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3 min. Lesezeit
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Kunst und Moral

Theodor W. Adorno beklagte noch offen resigniert das Unterhaltungsbedürfnis der Massen, 80 Jahre und eine digitale Revolution später fordert ein Massenpublikum mit Bewertungsstürmen auf Amazon die professionelle Kritik heraus. Geschmacksfragen können Machtfragen sein, folgerichtig verhandelt Johannes Franzen auch die wiederkehrende Diskussion über den Kunstkanon und das heikle Verhältnis von Kunst und Moral, Kunst und Politik. Hier arbeitet der Autor einen paradoxen Mechanismus heraus: Gerade die Behauptung der moralbefreiten Autonomie der Kunst wird oft sehr direkt politisiert.

Inhaltsübersicht
Kunst und MoralAngriff auf uns selbstEin Debattenbuch ohne Lamento

Ein Schlager zum Beispiel, dem Sexismus vorgeworfen wird und den man eigentlich politisch verteidigen möchte, muss dann als Kunstwerk gerettet werden. „Und da steht man“, so Johannes Franzen, „plötzlich in der gleichen Tradition wie Baudelaire, der Mitte des 19. Jahrhunderts gerichtlich verfolgt wurde wegen seiner Gedichte“, auch wenn es eben nicht um die „Blumen des Bösen“ gehe, sondern um die „Puffmama“ namens „Layla“.

Angriff auf uns selbst

„Layla“, Michael Jackson, J.K. Rowling oder Winnetou: Viele der aufgebrachten Kunstdebatten der zurückliegenden Jahre kommen im Buch vor. Dabei ist es klug genug, sie nicht noch einmal auf Cancel Culture durchzubuchstabieren, sondern auf ihre Muster und ihre Funktion zu blicken.

Die These lautet: Fragen ästhetischer Vorlieben bergen eine ganz starke existenzielle Selbsterzählung in sich. Genau deshalb ist der Streit darüber alles andere als unschuldig, sagt Franzen: „Weil jeder Angriff auf unseren Geschmack, auf das, was wir lieben, eigentlich ein Angriff auf unsere Identität ist.“

Und zwar nicht nur auf unsere soziale Identität, sondern darauf, wie wir unsere Seele erzählen. Das Private ist ästhetisch, und das Ästhetische nicht einfach Privatsache. Um dem nahezukommen, entwirft Franzen keine Theorie des Geschmacks, er schreibt eine reale „Konfliktgeschichte der Kunst“. Und weigert sich konsequent, sie als Niedergang vom subtilen Gespräch über das Schöne bis hin zum Digital-Krawall zu zeichnen. Umgekehrt allerdings bringt sein Buch die alte Hochkultur zu stark mit Pflicht und Prestige in Verbindung. „Effie Briest“ nicht als quälende Schullektüre und „Ulysses“ nicht als Renommier-Gegenstand – darüber hätte man gerne mehr gelesen.

Ein Debattenbuch ohne Lamento

Dennoch: „Wut und Wertung“ ist ein mitreißendes Buch, das aus der Ödnis der Debattenbücher heraussticht. Das allgemeine Lamento vermeidet es, weil es sich viel zu sehr für die konkreten Phänomene interessiert, bis ins Kleine und Klitzekleine. Den Konflikt betrachtet es als Motor der Kulturgeschichte, und es führt vor, was oft nur müde angemahnt wird: die Lust am Streit. Geschmacksdebatten, sagt Johannes Franzen, seien nun einmal „Messerstechereien“, ein „ästhetischer Nahkampf, der im Alltag passiert“. Oft unsauber und hart, aber gerade deshalb auch sehr vital.

„Wut und Wertung. Warum wir über Geschmack streiten“ von Johannes Franzen ist bei S. Fischer erschienen.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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