Bluesky: Ein Retro-Twitter
Nutzer fühlen sich im blauen Himmel schnell an das frühere Twitter erinnert, wie es vor dem Kauf durch Elon Musk war. Bluesky bietet eine vertraute Benutzeroberfläche mit chronologischen Feeds ohne algorithmische Sortierung wie bei X. Der Umzug fällt leicht, es gibt Drittanbieter-Tools, die den Übergang erleichtern, indem sie helfen, bestehende Kontakte auf Bluesky zu finden. Eines der bekanntesten ist die Browsererweiterung Sky Follower Bridge.
Zudem gibt es sogenannte „Starter Packs“, kuratierte Listen von Nutzern zu bestimmten Themen, um neuen Mitgliedern den Einstieg zu erleichtern. Da Bluesky eine offene Schnittstelle bietet, können Drittanbieter Apps anbieten, die auf Bluesky aufsetzen. Darunter befinden sich Clients wie Graysky und Skeets, die zusätzliche Funktionen und individuelle Anpassungen ermöglichen.
Bluesky: Eine Flut an Hass und Spam
Zugleich bringt der Ansturm auch neue Probleme mit sich. Die Plattform kommt nicht hinterher mit dem Löschen von Spaminhalten und Hasspostings sowie kinderpornografischen Inhalten. Wie Bluesky mitteilte, ächzt der Kurznachrichtendienst unter rund 3.000 Beschwerden pro Stunde, um die sich die Content-Moderatoren kümmern müssen. Man bearbeite deswegen gerade nur die allerschlimmsten Inhalte.
Die große Frage ist: Ist das Wachstum von Bluesky nachhaltig? Schon öfter wurde der große Exodus von X angekündigt. Gerade erst haben sich allerdings der SPD-Parteivorstand und Robert Habeck auf der Plattform zurückgemeldet. Der Grünen-Politiker schrieb, es sei leicht, Orte wie X den Schreihälsen und Populisten zu überlassen. Aber es sich leicht zu machen, könne nicht die Lösung sein.