Es ist ein Behördengang, den fast jeder Mensch ein paar Mal in seinem Leben zu erledigen hat: Wer umzieht, muss dem Staat seine neue Adresse mitteilen und sie im Personalausweis vermerken lassen.
Obwohl dieser Informationsaustausch eigentlich recht simpel wirkt, bedurfte es dafür bis Kurzem noch einen persönlichen Termin im Bürgeramt. Bis 2022 die Hansestadt Hamburg die Wohnsitzanmeldung digitalisierte – und das System in der Folge auch den anderen Bundesländern zur Nutzung anbot.
„Der Hamburger Online Dienst zur elektronischen Wohnsitzanmeldung (eWA) bietet als einziger Service eine rechtskonforme Lösung an, über die nicht nur die eigentliche Anmeldung online abgewickelt werden kann, sondern auch die auf dem Chip des Personalausweises gespeicherte Anschrift im Online-Dienst aktualisiert und der Adressaufkleber für den Personalausweis nach Hause geschickt wird“, beschreibt die Hamburger Staatskanzlei das Angebot. Damit erübrige sich ein Behördentermin.
Bayerns Land noch ohne Zugang
Mithilfe dieses eWA-Systems können sich seither mehr und mehr Deutsche digital um- oder anmelden, ohne ihre Personalausweis-Daten im Amt ändern lassen zu müssen. Wie viele Bürger dies aktuell können, zeigt ein Blick auf eine Karte der Hamburger Senatskanzlei zur Verbreitung des Services in Deutschland. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Rheinland-Pfalz können sich schon fast alle Bürger mit dem Hamburger Service ohne Behördengang ummelden, auch in weiten Teilen von Hessen, NRW, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg ist es möglich.
In Bayern sieht das anders aus. Im Großteil des Landes sind unter 50 Prozent der Bevölkerung an das Hamburger System angeschlossen, in vielen ländlichen Gebieten gar 0 Prozent. Lediglich Städte wie München, Nürnberg und Augsburg bieten bereits all ihren Bewohnern Zugang zur komplett digitalen Meldung.
Die Karte zeigt allerdings nur an, wo in Deutschland der Hamburger eWA-Dienst bislang in welchem Umfang zum Einsatz kommt. Andere Online-Ummelde-Systeme, die allerdings weiter einen zusätzlichen Behördengang erfordern, kann es dagegen auch etwa in rot oder violett dargestellten Gebieten durchaus bereits geben.