Die Meldung auf dem Handy sieht nach reiner Routine aus. Meta erklärt sinngemäß, dass es erneut anfragen müsse, um die europäischen Datenschutzbestimmungen einhalten zu können und deshalb noch einmal eine Einwilligung der User brauche. Man muss sich entscheiden, wie mit personalisierter Werbung umgegangen werden soll. Die Mitteilung sorgt für Verwirrung, da gerade erst eine Frist zum Datenschutz bei Meta abgelaufen ist.
Hat die Meldung etwas mit dem KI-Training zu tun?
User hatten bis zum 26. Mai 2025 Zeit, um der Verwendung von Fotos, Videos und Kommentaren zum Training der künstlichen Intelligenz bei Meta generell zu widersprechen. Wer das getan hat, bekommt nun womöglich den Eindruck, dass der US-Konzern den Widerspruch vielleicht irgendwie unterlaufen oder wieder einkassieren will. Tatsächlich bezieht sich die aktuelle Mitteilung prinzipiell nur auf Werbung – auch wenn es in beiden Fällen um Datenschutz geht. Indirekt ist das KI-Training aber trotzdem betroffen – dazu weiter unten.
Verschiedene Abo-Preise
Meta bietet beim Thema Werbung jetzt zwei Optionen an. Man kann Dienste wie Facebook oder Instagram entweder kostenfrei mit Werbung weiternutzen oder ein Abo abschließen. Im zweiten Fall zahlt man 7,99 Euro im Monat. Wer die Desktop-Version nutzt, für den wird es zwei Euro billiger. Meta begründet den höheren Preis für die Smartphone-Nutzung damit, dass dort zusätzliche Kosten wegen der Nutzung der Appstores von Android und Apple entstehen würden. Die Abo-Modelle gibt es dabei nur in Europa.
Was bringt das Abo wirklich?
Wer sich für das Abo entscheidet, dem verspricht Meta, die persönlichen Daten nicht für Werbezwecke zu nutzen. Das heißt aber auch, für andere Zwecke können die Daten weiterhin sehr wohl verwendet werden. Dazu zählt nun wiederum das KI-Training. Das wird durch das Abo nicht ausgeschlossen. Hierfür muss man in den Einstellungen also weiterhin extra widersprechen. Seit dem 26. Mai kann man die Verwendung der Daten für KI dabei nur noch für zukünftige Posts unterbinden. Alle alten Fotos, Video und Nachrichten sind längst in Verwendung und bleiben es auch – außer man hat vor dem genannten Datum sein Veto eingelegt.
Daten-Verwertung trotz Abo
Die Verbraucherzentrale Nordrheinwestfalen hat Meta wegen seines Umgangs mit den User-Daten bereits verklagt. Einer der Vorwürfe: Von der Datensammelei könne man sich selbst durch ein Abo gar nicht freikaufen. Meta erfasst und speichert nämlich weiterhin, was User auf Facebook, Instagram oder Threads machen, um damit umfassende Nutzer-Profile zu erstellen.
Zudem bekommen auch externe Unternehmen, die Analysedienste von Meta verwenden, weiterhin umfangreiche Informationen über das Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern. Was genau alles weitergereicht wird, ist unklar. Die Verbrauchschützer fordern deshalb, dass der US-Konzern die Menschen endlich vollständig darüber aufklärt, was mit ihren Daten eigentlich genau passiert.