Geldrisiko trotz Förderung
Anfangs hat Abstreiter nebenbei noch woanders gearbeitet, mittlerweile konzentriert er sich voll aufs Spiel. Etwa 65.000 Euro Fördergeld vom FilmFernsehFonds (FFF) Bayern steckt für Konzept und Prototyp schon im Projekt. Das Geld hat viel geholfen, sagt Abstreiter, ist nach über drei Jahren Entwickeln jedoch weg. Und man kann eben auch noch nicht absehen, wie gut sich das Spiel später verkauft.
Game-Verkaufszahlen nicht richtig vorhersehbar
Immerhin konnte man auf Messen wie der Gamescom oder der Anime- und Japan-Expo DoKomi schon mal vorfühlen, wie das Spiel so ankommt: Die Leute, die es dort jeweils angespielt hätten, seien sehr lange dran geblieben – das sei schon bemerkenswert, „ein gutes Zeichen“, sagt Abstreiter.
Im besten Fall schlägt sich dieses persönliche Interesse bei Events und Messen auch in Zahlen nieder: Auf der Spieleplattform Steam etwa lassen sich unveröffentlichte Spiele auf eine Wunschliste setzen: Interessenten erhalten dann eine Info, wann das Spiel veröffentlicht wird und gekauft werden kann. „The Murder Hotel“ steht da im Moment bei knapp 4.000 Spielern auf dem Wunschzettel.
Im Notfall zurück nach München
Kein guter Stand, findet Spieleentwickler Abstreiter. Indie-Entwickler wie er wären eher auf 7.000 oder 8.000 Interessenten bis zum Release aus. Als Spieleentwickler unterschätze man gern die Mittel für die nötige Vermarktung – die meisten Indie-Developer gingen im Schnitt finanziell unter. Sollte sich sein neues Spiel nicht gut verkaufen, muss er sich eben wieder als Programmierer, Game Director oder Game Designer bewerben und („im Worst Case“) zurück nach München ziehen.