Diese Entwicklung ist kein Zufall. Parteiinterne Umfragen zeigen ein Problem: Musk polarisiert weit stärker als Trump selbst. Während der Präsident bei seiner Basis weiterhin hohe Zustimmung genießt, sinken Musks Beliebtheitswerte kontinuierlich. Besonders Wechselwähler und Arbeiter ohne Hochschulabschluss distanzieren sich von ihm.
Der Käse-Hut-Moment
Den Tiefpunkt markierte ein Wahlkampfauftritt in Wisconsin. Bei einer Richterwahl im April setzte Musk auf folkloristische Gesten, inklusive lokalem Käse-Hut, um Wähler zu gewinnen. Das Kalkül ging gründlich schief. Die demokratische Kandidatin siegte mit deutlichem Vorsprung, obwohl Trump den Staat bei den Präsidentschaftswahlen zuvor knapp gewonnen hatte.
Republikanische Strategen sprechen inzwischen offen über das „Musk-Problem“. Seine Auftritte wirkten oft arrogant und abgehoben, analysieren Parteiinsider. Der Versuch, mit Geld und Celebrity-Status lokale Politik zu beeinflussen, habe viele Wähler abgeschreckt. Insbesondere Trumps Stabschefin Susie Wiles gilt als Gegnerin von Musk, die Berichten zufolge schon seit Längerem daran arbeitet, den Milliardär aus dem inneren Zirkel der Regierung fernzuhalten.
Demokratisches Dilemma
Für die Demokraten ergibt sich ein strategisches Problem. Sie hatten Musk erfolgreich als Feindbild aufgebaut – einen reichen Außenseiter, der die amerikanische Demokratie kaufen will. Doch je unsichtbarer er wird, desto schwieriger wird es, ihn als Wahlkampfmunition zu nutzen.
Dennoch geben sich demokratische Strategen optimistisch. Auch ohne Musk im Rampenlicht bleiben genug unpopuläre Themen: die von ihm vorangetriebenen Massenentlassungen im Staatsapparat, geplante Kürzungen bei Veteranen- und Umweltbehörden sowie Trumps autoritäre Rhetorik. Der Tesla-Chef mag aus den Schlagzeilen verschwunden sein – die Politik, für die er steht, bleibt sichtbar.