Verdienst hängt von Saison und Zusatzqualifikationen ab
Dörflers Gehalt ist nicht jeden Monat gleich hoch und hängt davon ab, wie viele Stunden er gearbeitet hat. Im alpinen Tiefbau fallen im Sommer meist mehr Arbeiten an als im Winter, so dass sein Gehalt im Sommer etwas höher ist als im Winter. Pro Stunde verdient er 26,90 Euro. Im August des vergangenen Jahres hat er beispielsweise 155 Stunden gearbeitet und kam so inklusive Feiertagslohn und Urlaubsgeld auf knapp 5.000 Euro brutto beziehungsweise rund 3.000 Euro netto. Sein Jahresbrutto lag 2024 bei knapp 50.000 Euro.
Als alpiner Tiefbauer verdient er damit vergleichsweise gut. Dafür habe er aber auch Zusatzqualifikationen zu bieten, erzählt Dörfler. Er ist nämlich nicht nur Alpintiefbauer, sondern auch Fuhrunternehmer und Maschinenführer, hat einen Lkw-Führerschein und einen gewerblichen Fällschein.
Nach vier Jahren München: „Wollte wieder nach Hause in die Berge“
Zusammen mit seinem Bruder wird der ehrenamtliche Bergretter bei der Bergwacht Grainau die Firma seines Vaters in den nächsten Jahren übernehmen. „Für mich war immer klar, irgendwann werde ich zu Hause in der Firma mit einsteigen“, erzählt Franz. Nach dem Abitur machte er erst mal eine Ausbildung zum technischen Produktdesigner in München. „Aber nach vier Jahren in München wollte ich wieder nach Hause in die Berge.“
Berufsunfähigkeitsversicherung: Ein Muss für Alpintiefbauer
Doch die Arbeit in den Bergen hat auch ihre harten Seiten: Alpintiefbauer müssen körperlich fit und ständig mit voller Aufmerksamkeit bei der Arbeit sein. Denn die Wege sind oft rutschig, das Gelände steil, eine Seilsicherung häufig Teil der Arbeitsausrüstung. Deswegen hat Franz Dörfler eine Berufsunfähigkeitsversicherung, für die er im Monat 100 Euro zahlt. Mit Lebens-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung kommt er insgesamt auf 167 Euro im Monat für Versicherungen.
Hinzu kommen die Kosten fürs Wohnen: Franz Dörfler renoviert aktuell das Haus seiner Eltern, in dem er gemeinsam mit seiner Freundin und seinem Kind das Erdgeschoss bewohnt. Bislang hat er knapp 80.000 Euro in den Umbau gesteckt. Der Kredit kostet ihn rund 300 Euro im Monat, zusätzlich kommen 300 Euro Hausgeld sowie 270 Euro Nebenkosten dazu. Insgesamt gibt Franz Dörfler gut 1.000 Euro monatlich fürs Wohnen aus.
700 Euro für die eigenen Rücklagen
Nach Abzug der Kosten für sein Kind, das Auto, Essen bei der Arbeit und sonstige Ausgaben kann Franz Dörfler durchschnittlich 700 Euro im Monat zurücklegen.
Aber für Franz Dörfler ist das Geld nicht der entscheidende Faktor: „Bei gutem Wetter draußen zu sein, in der Natur zu sein, im besten Fall auch noch in den Bergen zu sein, macht alles wett.“ Sogar, nass bis auf die Unterhose in der Höllentalklamm zu stehen.