Laut Verdi ist die Spätschicht aller Paketzentren in Bayern mit etwa insgesamt 300 Beschäftigten zum Ausstand aufgerufen. Dazu zählen Aschheim bei München, Günzburg, Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Kitzingen. Bestreikt werde der Postausgang. Pakete werden eintreffen, aber nicht sortiert für den Weitertransport. Dadurch – so Verdi Bayern auf Nachfrage – dürften Sendungen liegenbleiben. Die nicht streikende Nachtschicht könne das nicht ganz aufholen.
Die Deutsche Post hatte die letzten Tage schon eingeräumt, dass es durch solche Aktionen zu Verzögerungen kommen kann. Das hänge von Aufkommen und von der Streikbereitschaft ab. Die ist hoch – berichtet Verdi Bayern.
Post wies Forderung der Gewerkschaft zurück
Anders als erwartet hatte die Deutsche Post letzte Woche beim zweiten Treffen mit der Gewerkschaft kein eigenes Angebot auf den Tisch gelegt, aber gleichzeitig die Forderung der Gewerkschaft als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Da immer weniger Briefe verschickt werden, belaste das die Bilanzen. Die Gewerkschaft macht eine andere Rechnung auf. Die Lebenshaltungskosten seien nach wie vor hoch und der Job stressig. Ihre Forderung deshalb: ein Lohnplus von sieben Prozent für die bundesweit rund 170.000 Tarifkräfte und Auszubildenden.
Außerdem soll jeder Mitarbeitende drei Tage mehr Urlaub bekommen, Mitglieder der Gewerkschaft noch einen zusätzlichen vierten Tag. Die Warnstreiks werden die nächsten Tage wahrscheinlich weitergehen – heißt es auf Nachfrage. Wo, das will Verdi noch nicht verraten. Dabei habe man aber die laufende Briefwahl zum Bundestag durchaus im Blick. Die soll möglichst nicht behindert werden. Das nächste Treffen am Verhandlungstisch ist am 13. und 14. Februar. Die Post kündigte an, dann ein Angebot zu präsentieren.
Verhandlungen in der Logistikbranche gehen weiter
Etwas entspannter ist die Lage im Tarifkonflikt in der Logistikbranche in Bayern. Dort hatte Verdi im Weihnachtsgeschäft zu ersten Warnstreiks bei privaten Paketdiensten wie FedEx, DPD oder Hermes vor Weihnachten aufgerufen. Nicht alle Sendungen konnten laut Gewerkschaft dadurch rechtzeitig zu Heiligabend zugestellt werden. Die Verhandlungen wurden damals ohne neuen Termin abgebrochen. Im Februar sollen sie jetzt wieder aufgenommen werden. Die Streikwesten – so die Gewerkschaft – lägen weiterhin griffbereit.