„+91 6387 472 723 hat dich hinzugefügt“ – so nüchtern klingt die WhatsApp-Benachrichtigung, die der Auftakt für eine nervige Internet-Erfahrung ist. Plötzlich ist man Mitglied einer Gruppe namens „AMG349“, zusammen mit Dutzenden unbekannten Telefonnummern. Was auf den ersten Blick harmlos wirkt, entpuppt sich schnell als Teil einer perfiden Betrugsmasche.
200 bis 800 Euro am Tag – wirklich?
In der Gruppe werben die Admins für angebliche Nebenjobs: Man könne mit dem Liken und Abonnieren von YouTube-Videos „bis zu 800 Euro täglich“ verdienen. Wer zehn Minuten in der Gruppe bleibe, solle bereits zehn Euro erhalten. In der Chat-Historie stellen Teilnehmer scheinbar harmlose Fragen: „Wie kann ich mich bewerben?“, „Was muss ich tun?“ – doch vieles deutet darauf hin, dass es sich bei ihnen um Bots oder Komplizen handelt, die Seriosität vorgaukeln sollen.
Das Ganze ist kein Einzelfall. Solche Gruppen-Spam kursiert derzeit vermehrt auf WhatsApp, oft mit wechselnden Telefonnummern und Identitäten. Auffällig ist: Die Kontakte stammen aus aller Welt, hinzugefügt wird man in der Regel ohne Vorwarnung, ein klarer Verstoß gegen gängige Datenschutzregeln.
Telefonnummer für alle sichtbar
Was wie eine lukrative Nebenbeschäftigung klingt, ist oft ein Betrugsversuch. Die Gruppen fordern ihre Mitglieder später auf, auf Links zu klicken, persönliche Daten preiszugeben oder vermeintliche Testaufgaben zu erledigen, mit dem Ziel, Geld oder Identitäten zu erbeuten. WhatsApp warnt in seinem Hilfebereich ausdrücklich vor solchen Methoden. Der Umgang mit Telefonnummern in solchen Gruppen ist ebenfalls problematisch: Mit dem Beitritt werden eigene Kontaktdaten für alle sichtbar – auch für Kriminelle.
Datenschutz: So schützen Sie sich
Die gute Nachricht: Man kann sich vor solchen Einladungen schützen:
• Einstellungen öffnen: Tippen Sie in der App oben rechts auf die drei Punkte, dann auf „Einstellungen“.
• Datenschutz > Gruppen: Dort können Sie wählen, wer Sie zu Gruppen hinzufügen darf. Zum Beispiel lässt sich einstellen, dass nur Ihre Kontakte dazu berechtigt sind.
Vorsicht vor Betrugsversuchen
Wer betroffen ist, sollte die Gruppe sofort verlassen, verdächtige Inhalte melden – und vor allem: die eigenen Datenschutzeinstellungen überprüfen. Denn auch bei Messenger-Diensten gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.