Liest WhatsApp meine Nachrichten?
WhatsApp könnte die Anzeigen personalisieren, aber nicht auf Basis der privaten Nachrichten. Das wäre auch technisch kaum möglich, da WhatsApp seine Chats Ende-zu-Ende verschlüsselt. Stattdessen nutzt Meta „begrenzte“ Informationen wie das Land oder die Stadt der Nutzer, die Sprache, welche Kanäle sie abonniert haben und wie sie mit Werbung auf der Plattform interagieren. „Wir werden niemals deine Telefonnummern an Werbetreibende verkaufen oder weitergeben“, verspricht Meta. Auch die Inhalte von Nachrichten, Anrufen oder Gruppen würden nicht für Werbung verwendet.
Für Meta ist WhatsApp damit eine weitere Einnahmequelle in einem bereits florierenden Werbegeschäft. Das Unternehmen verdiente im vergangenen Jahr mehr als 160 Milliarden Dollar mit Werbung, fast ausschließlich über Facebook und Instagram.
Das Ende eines Versprechens
Dabei war WhatsApp ursprünglich explizit als werbefreie Alternative gedacht. Nach der Übernahme durch Facebook 2014 hatte WhatsApp noch mit Nachdruck versprochen, im Messenger solle es auch in Zukunft keine Werbung geben: „Und du kannst dich absolut darauf verlassen, dass deine Kommunikation nicht durch Werbung gestört wird.“
Die WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton, die ursprünglich vehement gegen Werbung waren, haben das Unternehmen bereits 2018 verlassen. Elf Jahre nach der Übernahme ist von der versprochenen Eigenständigkeit nicht mehr viel übrig.
Wer komplett auf werbefreie Messenger setzen möchte, hat weiterhin Alternativen. Apps wie Signal oder Threema verzichten vollständig auf Werbung und Datensammlung. Beide setzen ebenfalls auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, haben aber deutlich weniger Nutzer als WhatsApp.