Die Beiträge von Beschäftigten und Arbeitgebern zur gesetzlichen Krankenversicherung werden 2025 voraussichtlich deutlich steigen. Der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) empfiehlt eine Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,8 Prozentpunkte auf dann 2,5 Prozent, wie das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) in Bonn mitteilte.
Lauterbach muss bis Anfang November entscheiden
Der Schätzerkreis aus Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums, der GKV und des Bundesamtes für Soziale Sicherung hatte bis zum Dienstagabend über die Finanzlage der Krankenkassen beraten.
Die Empfehlung des Schätzerkreises ist Grundlage für den durchschnittlichen Zusatzbeitrag, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bis Anfang November festlegen muss. Die konkrete Höhe wird von jeder Krankenkasse selbst bestimmt.
Beitragssatz zur Krankenversicherung: Rekordhoch erwartet
Der Beitragssatz zur Krankenversicherung stiege damit 2025 auf ein Rekordhoch. Mit dem regulären Beitragssatz von 14,6 Prozent läge der Gesamtbeitrag dann bei 17,1 Prozent, die vom Bruttolohn abgeführt werden müssen. Zusammen mit den Beiträgen an Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung würden die Sozialabgaben dann von derzeit 40,9 Prozent auf 41,7 Prozent steigen. Kinderlose Beitragszahler entrichten in der Pflegeversicherung zudem zusätzlich 0,6 Prozentpunkte.
Noch höher waren die Beitragssätze zuletzt 2006 mit 41,9 Prozent. Der Rekordwert wurde 2003 mit 42,0 Prozent erreicht. Die Höhe der Sozialabgaben ist immer wieder Thema in Deutschland, weil sie als Lohnnebenkosten Arbeit verteuern.
Mit Informationen von Reuters und dpa