After-Sun-Lotionen kühlen, ziehen schnell ein und hinterlassen ein angenehmes Hautgefühl. Für viele Sonnenhungrige gehört die Lotion daher nach einem Bad in der Sonne einfach dazu. Einige Hersteller versprechen sogar, dass ihre Produkte „regenerieren“ oder die Haut „reparieren“. Das klingt nach echter Heilung – ist aber irreführend.
After‑Sun ist Pflege und kein Ersatz für Sonnencreme
Denn Aussagen wie „reparieren“ oder „regenerieren“ beziehen sich in der Kosmetik häufig auf das Hautgefühl – nicht auf eine medizinisch nachweisbare Wirkung. Laut Öko-Test lindern solche Produkte zwar oberflächliche Beschwerden wie Trockenheit oder Spannungsgefühle, eine tatsächliche Reparatur von UV-bedingten Hautschäden leisten sie jedoch nicht. Diese entstehen in tieferen Hautschichten und können mit kosmetischen Mitteln nicht rückgängig gemacht werden.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) betont in seinem Hautkrebsreport ebenfalls, dass After-Sun-Pflegeprodukte keine Medikamente seien. Bei starken Rötungen, Blasen oder Schmerzen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Hilft After‑Sun bei Sonnenbrand?
Nach intensiver UV-Belastung verliert die Haut Feuchtigkeit. Gute After-Sun-Lotionen enthalten Wasser und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Glycerin, Aloe vera oder Hyaluronsäure. Auch beruhigende Zusätze wie Panthenol oder Allantoin können helfen, Rötungen und Spannungsgefühle zu mildern.
Die Konsistenz ist meist dünnflüssiger als bei herkömmlicher Bodylotion. Das erleichtert das Verteilen auf gereizter Haut. Doch eines können auch die besten Produkte nicht: Zellschäden reparieren oder Sonnenbrand heilen.
Welche Stoffe sollte man meiden?
Nicht alles, was frisch duftet oder angenehm kühlt, ist für strapazierte Haut geeignet. Deshalb sollten folgende Stoffe in After-Sun-Produkten gemieden werden:
- Alkohol: kann austrocknen und reizen
- Duftstoffe: potenziell allergen
- PEG-Verbindungen: erhöhen die Durchlässigkeit der Haut, was problematisch sein kann
- Synthetische Konservierungsmittel oder hormonell wirksame Substanzen wie Lilial oder Galaxolid
- Ein Blick auf die Inhaltsstoffliste lohnt, besonders bei sensibler oder vorbelasteter Haut.
Hausmittel und Alternativen: Kann man After‑Sun ersetzen?
Wenn After‑Sun‑Pflege fehlt, helfen auch Bodylotions, sofern sie leicht, parfümfrei und feuchtigkeitsspendend sind. Bei Rötungen helfen zusätzlich lauwarme Duschen, feuchte Umschläge oder klassische Quarkwickel. Entscheidend ist, die Haut gut mit Feuchtigkeit zu versorgen und konsequent aus der Sonne zu bleiben.
Was bei der Pflege nach dem Sonnenbad zählt
- Vorbeugen ist wichtig: Der richtige Sonnenschutz ist entscheidend. After‑Sun‑Lotionen sind nur eine Ergänzung, können verbrannte Haut aber nicht reparieren.
- After-Sun ist Ergänzung, keine Therapie: Produkte lindern Symptome, reparieren aber keine Zellschäden.
- Inhaltsstoffe prüfen: Alkohol, Duftstoffe oder PEGs besser vermeiden.
- Preis ist kein Qualitätsmerkmal: Laut Öko-Test (externer Link) schnitten günstige Drogeriemarken oft besser ab als teure Marken.
- Hausmittel funktionieren ebenfalls: Bei leichten Beschwerden reichen auch feuchtigkeitsspendende, reizfreie Lotionen oder Quarkwickel.