Warme Temperaturen und Sonnenschein – endlich Frühling. Für Pollenallergiker ist diese Zeit aber auch häufig der Beginn ihrer Leidenszeit: Die Nase läuft, die Augen jucken, der Körper wird von Niesanfällen oder Husten geschüttelt. Gut jeder Vierte in Deutschland leidet an Heuschnupfen. Und die Zahl der Betroffenen nimmt ständig zu.
Was genau ist eigentlich Heuschnupfen?
Heuschnupfen ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte, für andere Menschen harmlose Pollen. Der Körper eines Allergikers behandelt solche Pollen wie Krankheitserreger und versucht, sie mit Antikörpern zu bekämpfen. Dabei werden in den Schleimhäuten unter anderem Histamine freigesetzt. Sie führen zu Reaktionen wie Niesen, Juckreiz, roten und verquollenen Augen oder sogar zu Atemnot.
Wie kann man sich vor Pollen schützen?
Allergiker sollten die Allergene, auf die sie reagieren, so weit wie möglich meiden. Das geht natürlich nicht immer. Sie können aber in jedem Fall einige Tipps beherzigen, wie sie sich so gut wie möglich vor den Pollen schützen können.
- Nutzen Sie Apps zur Pollenvorhersage und versuchen Sie, sich danach zu richten, wenn möglich.
- Bringen Sie an den Fenstern Pollengitter an. Auch für das Auto gibt es Pollenfilter.
- Saugen Sie die Wohnung regelmäßig mit Feinstofffiltern und wischen Sie die Böden öfter.
- Ziehen Sie die Kleidung, die Sie draußen getragen haben, nicht im Schlafzimmer aus und legen Sie sie dort auch nicht ab.
- Waschen Sie sich abends die Haare, damit Sie die Pollen nicht mit ins Bett nehmen. Auch eine Nasenspülung kann helfen.
- Es gibt Luftreiniger für die Wohnung, die auch Pollen filtern können.
- Hängen Sie ihre Wäsche nicht draußen zum Trocken auf.
- Achten Sie beim Lüften auf die Tageszeiten. In der Stadt morgens zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr lüften. Auf dem Land dagegen am Abend zwischen 20.00 Uhr und 24.00 Uhr.
- Im eigenen Garten auf bekannte Allergene wie Birken, Erlen, Pappeln und Weiden verzichten. Das raten Ärzte inzwischen auch bei der Begrünung von Städten.
- Halten Sie den Rasen im Garten kurz und mähen Sie als Pollenallergiker nicht selbst.
- Wenn Sie einen entspannten Urlaub möchten, richten Sie ihre Urlaubsplanung danach aus, ob die Region pollenarm ist.
- Gehen Sie am besten erst frühestens 30 bis 60 Minuten nach einem Regenschauer ins Freie, denn anders als oft angenommen steigt die Pollenkonzentration bei einem Regenguss erst einmal an.
Vor Aktivitäten über den Pollenflug informieren
Allergiker sollten sich vorab immer informieren, wie die Pollenbelastung für „ihre“ Pollen gerade ist, wenn sie etwas im Freien unternehmen wollen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat eine Seite eingerichtet, die den aktuellen Pollenflug in 3-Stunden-Intervallen für ganz Bayern zeigt. Darüber hinaus gibt es diverse Pollen-Apps, in denen man die Vorhersage für einen bestimmten Ort sieht.
Auch der Pollenflugkalender des Deutschen Wetterdienstes bietet alle wichtigen Infos für Allergiker. Danach sollten Sie sich nach Möglichkeit richten – auch wenn eine Münchner Studie zeigt, dass die jahreszeitliche Pollenvorhersage nur einen Teil der aktiven Pollen offenbart.
Wie heftig ist die aktuelle Pollensaison 2025?
Bis Ende April stuften Experten die bisherige Pollensaison 2025 nicht als besonders stark ein. Allerdings beginnt die Saison durch den Klimawandel tendenziell früher und endet später. Auch ist nicht allein die Pollenmenge vor Ort verantwortlich für das Auftreten von Beschwerden. In Städten spielt auch die Luftverschmutzung eine Rolle.
Generell gilt: Ein Fazit über die Heuschnupfen-Saison wird erst am Ende gezogen, wenn alle Daten ausgewertet wurden. Zudem ist die Pollenbelastung individuell und variiert von Ort zu Ort.
Allergenkalender gibt groben Überblick, wann was fliegt
Ein Allergenkalender kann einen ersten Überblick verschaffen, wann welche Allergene eine Rolle spielen. So eröffnen zum Beispiel Erle und Hasel immer die Heuschnupfen-Saison. Wann das genau ist, hängt aber auch stark vom Wettergeschehen ab und in welcher Region man lebt.