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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > #Faktenfuchs: Nein, Katzenschnurren heilt keine Knochen
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#Faktenfuchs: Nein, Katzenschnurren heilt keine Knochen

Michael Farber
Von Michael Farber
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8 min. Lesezeit
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Solche Heilversprechen über Katzenschnurren kursieren immer wieder im Netz. Oft wird dabei fälschlicherweise behauptet, Vibrationstherapie sei bereits eine etablierte und gut belegte Behandlungsmethode bei Knochenbrüchen. Weil diese Therapien funktionierten, so die Behauptung weiter, helfen auch die Vibrationen des Katzenschnurrens. Warum das nicht stimmt – und auch „die Forschung“ das nicht bestätigt -, zeigt dieser #Faktenfuchs.

Inhaltsübersicht
Fragwürdiger UrsprungHypothese nicht belegtStand der Forschung zu Ultraschalltherapie bei KnochenbrüchenKatzenschnurren nicht mit Ultraschall-Vibrationen vergleichbarEffekt des Schnurrens auf Katzen ebenfalls nicht erforschtFazit

Fragwürdiger Ursprung

Sicher lässt sich nicht sagen, woher der Mythos kommt und warum er sich so hartnäckig hält. In Social Media Posts wird in der Regel keine Quelle angegeben. Allerdings wiederholen auch diverse Web-Artikel und Blog-Posts die Behauptung. Dabei fällt auf: Sie alle verweisen auf eine bestimmte Quelle. Es handelt sich um ein Abstract vom November 2001 mit dem Titel „Das Schnurren der Katzen: Ein Heilungsmechanismus?“. Veröffentlicht hat ihn die Amerikanerin Elizabeth von Muggenthaler, Leiterin des von ihr gegründeten „Fauna Communications Research Institute“ in North Carolina, das sich laut eigenen Angaben mit Tierkommunikation beschäftigt.

Konkret handelt es sich dabei um einen „Kongress-Abstract“. Jörg Aschenbach ist Fachtierarzt für Physiologie an der Freien Universität Berlin und sagt: „Das ist eine sehr niedrige Stufe der wissenschaftlichen Evidenz.“ Denn ein solcher Abstract beinhaltet lediglich die Zusammenfassung einer Veröffentlichung, die auf einer Konferenz präsentiert werden soll. Vergleichbar mit einer Studie sei er laut Aschenbach nicht, denn ein Abstract unterliege gewöhnlich keinem strengen Peer-Review durch andere Wissenschaftler:innen, er wird also nicht durch andere Experten kritisch gegengeprüft.

Für die Untersuchungen, die hinter dem Abstract stehen, wurde zudem gar nicht der Effekt des Katzenschnurrens gemessen. Die Autorin erfasste lediglich die Frequenz des Schnurrens 44 verschiedener Raubkatzen — neben Hauskatzen waren auch Geparden und Pumas dabei. Die Frequenzen kleinerer Katzen liegen demnach zwischen 25 Hz und 50 Hz. Laut von Muggenthaler sind das „die beiden niedrigen Frequenzen, die das Knochenwachstum/die Frakturheilung am besten fördern“, heißt es im Abstract.

Als Quelle für diese Behauptung verweist von Muggenthaler auf die Zusammenfassung eines Manuskripts, das in voller Länge nur auf Chinesisch publiziert wurde. Die Zusammenfassung der chinesischen Veröffentlichung beschreibt einen Versuch, bei dem an 76 Kaninchen untersucht wurde, ob Vibrationen mit verschiedenen Frequenzen einen Knochenbruch bei den Tieren schneller heilen.

Tatsächlich nennen die Autoren die gleichen Frequenzen wie von Muggenthaler als „die besten Frequenzen“ — ob für Knochenwachstum oder Frakturheilung, wird aus der Zusammenfassung allerdings nicht klar. Laut Aschenbach fehlen zudem wichtige Daten, etwa die Dauer und Intensität der Vibrationsbehandlung, die nicht genannt werden.

Hypothese nicht belegt

Für Aschenbach von der FU Berlin ist die Hypothese, dass Katzenschurren Knochenheilung beschleunigt, damit „keinesfalls bewiesen“. Er sagt: „Es bestehen berechtigte Zweifel, dass das Schnurren in Intensität und Dauer ausreichend ist, um wirklich messbare Effekte auf die Knochenheilung zu erzeugen.“ Es fehle zudem der entsprechende experimentelle Beweis dafür – daran hat sich auch nach von Muggenthalers Untersuchung nichts geändert. Noch immer gibt es keine belastbaren Erkenntnisse dazu.

Es sei auch schwierig, einen solchen Effekt der Schnurrfrequenzen zu testen, sagt Martin Kramer, Veterinärmediziner und Leiter der Kleintierchirurgie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. „Ich gehe davon aus, dass die Schwingungen, die beim Schnurren entstehen, nicht über die Luft und in das Gewebe bis hin zum Knochen überhaupt nachweisbar wären“, so Kramer.

Auf Nachfragen des #Faktenfuchses zu ihrer Arbeit antwortete von Muggenthaler nicht.

Stand der Forschung zu Ultraschalltherapie bei Knochenbrüchen

Ob die Heilung von Knochenbrüchen durch Vibrationen beschleunigt werden könnte, werde – unabhängig von Katzenschnurren – seit vielen Jahren erforscht, sagt Dietmar Pennig, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Vibrationen, also Schwingungen, haben in Studien einen positiven Effekt gezeigt — in Form von sogenannten „low-intensity pulsed ultrasound“ (LIPUS). Das sind Schwingungen in Form von Ultraschallwellen. Anders als Katzenschnurren liegen diese jedoch oberhalb des menschlichen Hörbereichs, bei 20.000 Hz oder mehr.

Tatsächliche Knochenheilung durch Ultraschallwellen wurde jedoch bisher in entsprechenden klinischen Studien nicht zweifelsfrei nachgewiesen, sagt Pennig.

Eine Meta-Analyse bisheriger Studien zum Einsatz von Ultraschallwellen an Menschen wurde 2016 von niederländischen Forschern am Spaarne Hospital Hoofddorp veröffentlicht. Sie zeigte, dass Ultraschallwellen die Kallusbildung anregen – also die Bildung von neuem Knochengewebe, das nach Knochenbrüchen zwischen den Bruchstellen entsteht. Trotzdem seien die Brüche dadurch nicht schneller geheilt. Das liegt laut Pennig daran, dass durch Ultraschallwellen „zwar Kallus gebildet wird, aber nicht zielgerichtet. Und der Knochen kann dann damit nichts anfangen.“

Katzenschnurren nicht mit Ultraschall-Vibrationen vergleichbar

Zudem können Ultraschall-Vibrationen, die medizinisch eingesetzt werden, nicht mit Katzenschnurren verglichen werden.

Dietmar Pennig, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, sagt: Eine Katze schnurre in der Regel keine Stunde oder länger ununterbrochen. „Die hat auch nicht ihr Schnäuzchen direkt am Knochenbruch.“ Das wäre aber nötig, damit es mit den Ultraschall-Vibrationen annähernd verglichen werden könnte. Denn in Versuchen werden 30 Milliwatt pro Quadratzentimeter über einen langen Zeitraum und direkt am Knochenbruch übertragen. Man könne daher ausschließen, dass es einen Effekt durch das Katzenschnurren auf Knochenbrüche gebe, sagt Pennig.

Georg Duda ist Biomechaniker und forscht zur Knochenheilung am Julius Wolff Institut der Berliner Charité. Auch er sagt, medizinische Behandlungsmethoden mit Vibrationen seien nicht mit Katzenschnurren vergleichbar. Laut ihm würde sogar langsames Aufstehen das Knochenwachstum „maßgeblich mehr stimulieren als alles Schnurren“. Forschung, die eine Heilwirkung von Katzenschnurren bestätigen würde, kenne auch er nicht.

Und noch etwas ist irreführend: Wenn auf sozialen Medien behauptet wird, Katzenschnurren helfe beim Heilen von Knochenbrüchen, dann wird die Frequenz des Schnurren oft in Hertz angegeben. Die Frequenz sei für eine Knochenbehandlung allerdings überhaupt nicht relevant, sagt Dietmar Pennig. Entscheidend sei die Energie, die übertragen wird. Also die Intensität der Ultraschallwellen, oder umgangssprachlich ihre Stärke. „Das sind zwei komplett verschiedene Sachen“, so Pennig.

Effekt des Schnurrens auf Katzen ebenfalls nicht erforscht

Allgemein fehle es an Forschung zum Effekt des Katzenschnurrens — auch auf die Tiere selbst, sagt Leo Brunnberg. Er ist an der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere an der Freien Universität Berlin tätig. Ihm fiel in seiner Arbeit als Tierarzt auf, dass selbst komplexe Knochenbrüche bei Katzen schneller heilen als bei Hunden. „Und das könnte etwas mit dem Schnurren zu tun haben“, sagt Brunnberg. Das sei aber nur eine vage Vermutung, Studien dazu kenne er keine.

Fazit

Ob Katzenschurren Knochenbrüche bei Menschen schneller heilen könnte, wurde noch nicht erforscht. Experten halten es jedoch für physikalisch unmöglich. Es gibt allerdings Studien, die positive Effekte von Ultraschallwellen auf Knochenwachstum zeigten, wenn auch keine gesamte Bruchheilung. Diese Ultraschallwellen sind jedoch nicht mit Katzenschnurren vergleichbar.

 

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Von Michael Farber
Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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