Was tun im Notfall?
Wenn ein Kind Pflanzenteile in den Mund genommen hat, sollten mögliche Reste sofort entfernt werden. Leitungswasser ohne Kohlensäure hilft, die Giftstoffe zu verdünnen. Aktivkohle-Tabletten aus der Hausapotheke können zusätzlich Giftstoffe binden, erklärt die Aktion „Das sichere Haus“.
Wann der Notruf nötig ist
Treten Symptome wie Benommenheit oder Erbrechen auf, sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Hilfreich ist es, die betreffende Pflanze zu kennen oder zumindest beschreiben zu können. Auch die Giftnotrufzentralen leisten in solchen Fällen Unterstützung.
App bietet schnelle Orientierung
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt die App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ bereit. Sie zeigt Fotos und Einschätzungen zur Giftigkeit zahlreicher Pflanzen und erklärt Erste-Hilfe-Maßnahmen. Im Akutfall empfiehlt es sich jedoch, direkt die Nummer des regionalen Giftnotrufs zu wählen, die in der App hinterlegt ist.
Kostenlose und kostenpflichtige Apps zur Pflanzenbestimmung
Die Auswahl an Pflanzen-Apps ist groß – einige sind komplett kostenlos, andere bieten Basisfunktionen gratis an, verlangen für Zusatzangebote jedoch ein Abo oder eine Einmalzahlung.
Kostenlose Klassiker
- Flora Incognita: Vollständig kostenlos, werbefrei und auch offline nutzbar. Entwickelt von TU Ilmenau und dem Max-Planck-Institut, spezialisiert auf heimische Wildpflanzen.
- PlantNet: Ebenfalls gratis, Teil eines internationalen Citizen-Science-Projekts mit mehr als 27.000 Arten.
- iNaturalist / Seek: Kostenlos nutzbar, mit starker Community-Anbindung und zusätzlichem Fokus auf Biodiversität.
Apps mit Bezahlmodellen
- PictureThis: Grundfunktionen sind gratis, für erweiterte Features wie Pflegehinweise oder unbegrenzte Nutzung ist ein Abo nötig .
- Plantum: Premium-App mit Pflege-Tools, häufig im Angebot. R
- PlantSnap: Basisfunktionen kostenlos, weiterführende Nutzung im Abo.
Wer nur Pflanzen sicher bestimmen will, ist mit kostenlosen Apps wie Flora Incognita, PlantNet oder iNaturalist bestens versorgt. Zusätzliche Bezahl-Apps bieten Komfortfunktionen wie Pflegehinweise, Krankheitsdiagnosen oder Erinnerungen an Bewässerung – sind aber nicht zwingend nötig.
Diese Pflanzen sind giftig für Hunde, Katzen und Kleintiere
Was den Gartler stolz macht, kann auch für Hund und Katze gefährlich werden. Viele Pflanzen sind für Haustiere giftig oder können sie gar töten. Beliebte Garten-Pflanzen wie Clematis, Efeu, Buchsbaum, Oleander und Hortensien können zum Beispiel für Hunde zum gefährlichen Knabberspaß werden. Frühjahrsblüher wie Krokus, Maiglöckchen und Narzisse sind ebenfalls giftig.
Geeignete Pflanzen für den Familiengarten
Ein Garten mit Blumen wie Kornblume, Cosmea oder Kapuzinerkresse und Gehölzen wie Ahorn-, Linden-und Pappelarten sowie Felsenbirne und Schlehe sind besonders kinderfreundlich. Den eigenen Garten frei von Giftpflanzen zu gestalten, sollte Eltern aber nicht in trügerischer Sicherheit wiegen. Denn auch unterwegs in Wald und Wiese gibt es jede Menge Pflanzen, die giftig sind. Kinder sollten deshalb frühzeitig sensibilisiert werden, sich keine Pflanzen oder unbekannten Früchte in den Mund zu stecken und zu essen.