Wer an Giraffen denkt, sieht sie vor seinem geistigen Auge meist durch weite, flache Grassavannen in Afrika ziehen. Ihr Lebensraum umfasst aber auch hügelige Gebiete, tiefe Flussbette und Hochebenen. Um herauszufinden, wie sich die Tiere durch die Landschaft bewegen, hat ein Forscher-Team von der University of Manchester und der University of the Free State, Südafrika, die Positionsdaten von 33 Giraffen ausgewertet, die GPS-Sender trugen.
Die Analyse ergab: Giraffen meiden steiles Gelände und sind nicht in der Lage, Hänge mit einer Neigung von mehr als 20 Grad zu bewältigen. Wahrscheinlich sind ihnen der Energieaufwand und die Gefahr eines Sturzes zu hoch. Die Giraffen tolerierten bis zu 12 Grad bei der Neigung des Geländes, allerdings nur, wenn am Ziel Pflanzen wuchsen, für die sich der mühsame Auf- oder Abstieg lohnte.
Hügelige Lebensräume für Giraffen nicht zugänglich
Die Ergebnisse zeigen ein Missverhältnis zwischen den idealen, flachen Lebensräumen der Giraffen und den Gebieten, in denen sie tatsächlich geschützt werden. Mit der neu entdeckten Schwelle von 20 Grad Neigung konnten die Forscher nun berechnen, wie viel von dem ihnen zugedachten Lebensraum für die Tiere in der Realität unzugänglich ist.