Verwechslungsgefahr mit Restholz
Was für einen Laien vielleicht aussieht wie zu Boden gefallenes, dürres oder angefaultes Leseholz, kann tatsächlich auch sogenanntes „Restholz“ sein. Restholz fällt bei der Verarbeitung von Bäumen an und bleibt zunächst liegen. Trotzdem wird dieses Holz noch gebraucht und vermarktet, zum Beispiel zur Herstellung von Hackschnitzeln.
„Selbstwerbung“ von Brennholz
Auch solches Restholz können Privatleute nutzen, allerdings nicht kostenlos. Stattdessen können sie beim Forstamt ein Holzbezugsrecht erwerben, das je nach Revier unterschiedlich viel kostet: Damit können Privatpersonen stehendes, liegendes oder vorgerücktes Holz, auch Kronenholz, erwerben und für den eigenen Bedarf verwenden.
Erworben wird das Bezugsrecht für eine bestimmte Menge Brennholz, oder aber der Selbsterwerber bekommt vom Waldbesitzer eine abgegrenzte Fläche zur Brennholzaufarbeitung zugewiesen. Nachgewiesen werden müssen hierzu in der Regel eine Privathaftpflichtversicherung, eine zertifizierte Schutzausrüstung sowie ein Motorsägenkurs, der von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft anerkannt wird.
Ökologische Funktion von Restholz und Totholz
Holz am Waldboden erfüllt eine wichtige ökologische Funktion. Es trägt zur Artenvielfalt im Wald bei, indem es eine Zersetzerkette unterstützt, die viele Pilze und Insekten anzieht. Etwa 1.000 bis 1.500 Arten sind an Totholz gebunden. Das Entfernen von Holz könnte negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben und die Artenvielfalt gefährden.
Verstöße und Diebstahl lohnen sich nicht
Holz einfach so aus dem Wald zu holen und sich dabei nicht an die Regeln zu halten, weil man denkt, ohnehin nicht entdeckt zu werden, ist laut dem Leiter des Forstbetriebes Wasserburg am Inn, Heinz Utschig, keine gute Idee.
Denn ganz so alleine, wie manch einer glaube, sei er im Wald dann eben doch nicht. „‚Ein Wald hat tausend Augen‘, heißt es, altes Förster-Sprichwort. Wir haben viele Jäger auf der Fläche, wir haben Waldarbeiter, die täglich hier sind und wir haben die Förster. Und wir schauen uns das ganz genau an, was da gemacht wird.“