Beim Finale des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ sind mehrere Schülerinnen und Schüler aus Bayern ausgezeichnet worden. Am erfolgreichsten war ein 19-Jähriger aus Ingolstadt, der gleich zwei Auszeichnungen einheimste. Der 19 Jahre alte Vincent Engelbrecht vom Katharinen-Gymnasium Ingolstadt sicherte sich nicht nur den ersten Platz in der Sparte Arbeitswelt, sondern erhielt als Sonderpreis auch noch eine Einladung zum European Union Contest for Young Scientists (EUCYS).
App für den Zoodirektor und Batterie in Tablettenform
Der 19-Jährige hat eine Software programmiert, mit der sich alle zentralen Prozesse der Verwaltung von Zoos in einer App darstellen und steuern lassen. Das System wurde bereits erfolgreich im Kleinzoo Wasserstern in Ingolstadt eingeführt.
In der Sparte Chemie siegten Elisabeth Fischermann (17) und Tom Kreßbach (17) vom Julius-Echter-Gymnasium im unterfränkischen Elsenfeld. Die beiden haben eine Batterie in Tablettenform entwickelt. Diese könnte künftig essbare Sensoren mit Strom versorgen und für die medizinische Bildgebung von Magen und Darm eingesetzt werden. Dabei besteht die wiederaufladbare Batterie ausschließlich aus lebensmittelrechtlich zugelassenen Stoffen.
Mond als Spiegel, Solarfahrrad und Spider-Man-Anzug
In der Sparte Geo- und Raumwissenschaften holten Sienna Drack (16) und Claire Dillmann (17) vom Oskar-von-Miller-Gymnasium in München den Bundessieg. Ihre Idee war ein Citizen-Science-Projekt: Dabei wird der Mond fotografiert und quasi als Spiegel benutzt, um durch die Analyse spezifischer Farbanteile Hinweise auf die Vegetationsgesundheit auf der Erde zu erhalten. Die aufbereiteten Daten können Umweltmessdaten von Satelliten ergänzen.
Zudem gingen vier dritte und ein vierter Platz nach Bayern: etwa für ein Solarfahrrad, bei dem Sonnenlicht während der Fahrt den Akku auflädt oder für einen Kletteranzug, dessen Träger mittels Vakuumpumpen quasi wie „Spider-Man“ auch glatte Wände erklettern kann.
Sonderpreise gab es zudem in den Bereichen Physik, Informatik und Biologie, unter anderem für die die Beobachtung klimabedingter Veränderungen bei den Singvögeln auf Helgoland. Für das 60. Bundesfinale von „Jugend forscht“ hatten sich insgesamt 167 junge Forscherinnen und Forscher in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) qualifiziert und 112 Projekte vorgestellt.