Grippe – eine echte Gefahr
Für die Risikogruppen bedeutet eine Grippeerkrankung eine echte Gefahr, denn das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ist erhöht. Die Grippe kann lebensgefährliche Komplikationen nach sich ziehen – die bedeutendsten sind eine bakterielle Lungen- oder eine Herzmuskelentzündung. Beide können tödlich enden.
Die Influenzaimpfung enthält abgetötete Erreger, die selbst keine ernsthafte Erkrankung mehr verursachen können. Sie aktivieren aber das Immunsystem der geimpften Personen. So sind Geimpfte, wenn sie der Grippeerreger erwischt, geschützt. Das Immunsystem älterer Menschen arbeitet aber nicht mehr so effektiv wie bei jungen Menschen.
Kein hundertprozentiger Schutz durch eine Grippeimpfung
Das heißt aber nicht, dass ältere Menschen von vorneherein auf eine Impfung verzichten sollten. Im Gegenteil: Auch wenn ihr Immunsystem nicht mehr so gut arbeitet, können sie das Risiko, an einer Influenza zu erkranken, im Schnitt um 50 Prozent reduzieren. Die Wirksamkeit einer Impfung liegt bei älteren Erwachsenen zwischen von 41 bis 63 Prozent – je nach Wirksamkeit des Impfstoffes: „Wenn im Laufe einer Influenzasaison von 100 ungeimpften älteren Erwachsenen 10 an Grippe erkranken, erkranken von 100 geimpften älteren Erwachsenen nur etwa 4 bis 6,“ so das Robert Koch-Institut (RKI).
Doch auch wenn einen trotz Impfung die Grippe erwischt, gibt es einen Trost: Sie verläuft in der Regel milder und mit weniger Komplikationen als bei Ungeimpften.
Wirkverstärkte Impfstoffe für Ältere
Um die Wirksamkeit von Impfstoffen bei älteren Menschen zu verstärken, wurden wirkverstärkte Grippeimpfstoffe entwickelt (sogenannte „adjuvantierte“ Impfstoffe). Diese sollen einen besseren Schutz bieten. Inwieweit sie tatsächlich im Falle einer Infektion besser schützen, ist noch nicht abschließend geklärt, so das RKI. Allerdings können bei diesen Impfstoffen stärkere Nebenwirkungen auftreten.
Auch wer an Herz-Kreislauferkrankungen oder Bluthochdruck leidet, sollte sich gegen Grippe impfen lassen, rät der Bundesverband der niedergelassenen Kardiologen. Denn eine Grippeschutzimpfung verringere das Sterberisiko der Betroffenen. Laut einer dänischen Studie vom September 2019 senke die Grippeschutzimpfung das Sterberisiko von Bluthochdruck-Patienten um 18 Prozent. Das Sterberisiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall wäre um zehn Prozent niedriger, so die Autoren der Studie.