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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > Kinder aus der Ukraine: Ende der Brückenklassen in Bayern
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Kinder aus der Ukraine: Ende der Brückenklassen in Bayern

Michael Farber
Von Michael Farber
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9 min. Lesezeit
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„Wie war gleich nochmal das deutsche Wort?“ Die 12-jährige Zlata, ein zierliches Mädchen mit besonders langen, roten Haaren, schaut verlegen zu ihrer Mitschülerin. „Sad – nein, das war Englisch.“ „Traurig“, hilft ihr die Mitschülerin aus. Zlata ist traurig, dass es mit ihrer Brückenklasse am Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg (externer Link) zu Ende geht. In den Brückenklassen werden Kinder wie Zlata an das Schulleben in Deutschland herangeführt.

Inhaltsübersicht
Ukrainische Kinder in Bayern: Deutsch lernen in BrückenklassenBrückenklassen in Bayern: Unterricht für Kinder aus der UkraineKritik an Brückenklassen für Kinder aus der UkraineKinder aus der Ukraine leiden unter FluchterfahrungKinder aus der Ukraine: Mäßige Erfolge mit BrückenklassenDeutschklassen in Bayern für Kinder aus eingewanderten FamilienDeutschklassen lösen Brückenklassen abDeutschklassen in Bayern: Mehr als nur DeutschunterrichtIntegration in der Schule: Deutsch als gemeinsame SpracheUnterricht von Kindern aus der Ukraine: Aus für BrückenklassenEnde der Brückenklassen: Ukrainische Kinder werden auf Schulen verteilt

Ukrainische Kinder in Bayern: Deutsch lernen in Brückenklassen

Dem bayerischen Kultusministerium (externer Link) zufolge sollten ukrainische Kinder und Jugendliche in Brückenklassen auf den Übergang in bayerische Regelklassen vorbereitet werden. Neben Deutsch standen auch Mathematik und Englisch auf dem Stundenplan. Zusätzlich hatten ukrainische Schülerinnen und Schüler auch Zeit für die Teilnahme am ukrainischen Fernunterricht. Mit der Einrichtung der Brückenklassen wollte man Familien, die zeitnah eine Rückkehr in die Ukraine planten, möglichst viel Flexibilität bieten. Mit dem Schuljahresende werden die verbliebenen rund 630 Brückenklassen an Bayerns Schulen aufgelöst.

Zlata hat gleich zwei Jahre in der Brückenklasse verbracht. Andere waren nur ein Jahr hier, bevor sie auf eine andere Schule oder im Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg in den Regelunterricht gewechselt sind. Zlata hat in der Brückenklasse Freunde gefunden, viel erlebt und sich ein bisschen zuhause gefühlt.

Brückenklassen in Bayern: Unterricht für Kinder aus der Ukraine

„Durch die traumatischen Erlebnisse sind Kinder aus der Ukraine ein bisschen wie kleine Igel“, sagt Lehrerin Galyna Gossen, die die Brückenklasse vor zwei Jahren übernommen hat. Die Kinder würden sich zurückziehen und nur schwer Vertrauen fassen – selbst zu ukrainischen Mitschülern. Mit Übungen wie einem Stuhlkreis zu Beginn des Unterrichts, bei dem die „Igelchen“ über ihre Stärken sprechen, will sie das Selbstwertgefühl der Kinder wiederherstellen.

„Galyna Gossen ist ein Glücksfall“, betont Schulleiterin Gabriele Kuen immer wieder. Nicht nur, dass sie ausgebildete Lehrerin ist. Vor zwei Jahrzehnten selbst aus der Ukraine nach Deutschland gekommen, kennt Galyna Gossen die Eigenheiten ihres Heimatlandes. Außerdem spricht sie die Sprache der Kinder. An anderen Schulen lief das nicht so gut.

Kritik an Brückenklassen für Kinder aus der Ukraine

Integration? Deutsch lernen? Inhaltlich fit werden für den normalen Unterricht? Beim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) (externer Link) beklagte man Konzeptlosigkeit und unklare Ziele der Brückenklassen. Weitere Kritikpunkte: schlecht qualifiziertes Personal ohne Ausbildung für Deutsch als Zweitsprache, schnell angeworben in der Notsituation, und ghettoisierte Schüler, die unter sich, also unter anderen Ukrainern bleiben, statt sich zu integrieren.

Die nicht des Ukrainischen oder Russischen mächtigen Lehrer in den Brückenklassen an anderen Schulen seien überfordert gewesen, berichtet auch die Nürnberger Schulleiterin Gabriele Kuen. Wenn sich die Kinder aus der Ukraine untereinander nur in ihrer Muttersprache unterhalten und die Lehrer nichts verstehen, wirke sich das auf die Disziplin aus.

Kinder aus der Ukraine leiden unter Fluchterfahrung

Das Gegenmodell war, die ukrainischen Kinder direkt in die deutschen Regelklassen zu stecken. Die Argumente für diesen Weg: schnellere Integration, Kontakt zu deutschen Mitschülern und ihrer Sprache und kein zusätzliches Personal. Doch auch damit fühlten sich Lehrer mancherorts überfordert, denn die ukrainischen Kinder konnten nicht sofort mit den anderen mithalten. Zudem kämpften die ukrainischen Kinder noch mit ihren Fluchterfahrungen und waren teilweise traumatisiert.

Kinder aus der Ukraine: Mäßige Erfolge mit Brückenklassen

Im Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg haben sie nicht solche schlechten Erfahrungen mit Brückenklassen gemacht. Das mag an der engagierten Schulleitung und dem Glücksfall Frau Gossen liegen. Aber auch daran, dass die Schulbehörde den Brückenklassen in der Stadt jeweils Kinder ähnlichen Alters zugewiesen hat. Das macht es den Lehrerinnen und Lehrer leichter. Auf dem Land, wo es nicht so viele Schulen gibt, ist das nicht so einfach möglich.

Noch sind 8.300 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in bayerischen Brückenklassen. „Es kommen aber immer weniger nach – glücklicherweise“, sagt Schulleiterin Gabriele Kuen. Und auch, wenn Zlata und ihre Mitschüler gerne noch ein bisschen bleiben würden, hat sich das Modell der Brückenklasse langsam überholt. Das ist ein Grund, warum die bayerische Landesregierung die Brückenklassen abschafft.

Deutschklassen in Bayern für Kinder aus eingewanderten Familien

Alleingelassen werden junge Neuankömmlinge aus dem Ausland aber weiterhin nicht. Die Idee der Brückenklassen wird mit dem schon bestehenden Modell spezieller Deutschklassen an Mittelschulen zur Integration von Migrantenkindern zusammengeführt. Diese „schulartunabhängigen Deutschklassen“ stehen dann nicht mehr wie die Brückenklassen den Jahrgangsstufen 5 bis 9 offen, sondern nur noch Kindern der 5. und 6. Klasse, und zwar unabhängig vom Herkunftsland. An den Mittelschulen wird es jedoch weiterhin wie bisher schon Angebote für ältere Schülerinnen und Schüler geben.

Deutschklassen lösen Brückenklassen ab

Schulartunabhängig sind sie, weil ein Schüler oder eine Schülerin nach Besuch dieser Klassen eine Empfehlung für eine geeignete Schulart bekommt. Wer zum Beispiel am Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg die Deutschklasse besucht, wird nicht speziell auf eine Gymnasiallaufbahn getrimmt, sondern kann danach, je nach Eignung, aufs Gymnasium, die Mittelschule oder die Realschule wechseln. Konzipiert sind die Deutschklassen auf ein Schuljahr. Spätestens nach zwei Schuljahren sollen die Kinder in die Regelklasse wechseln, heißt es von Seiten des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) (externer Link).

Deutschklassen in Bayern: Mehr als nur Deutschunterricht

Anders als der Name vermuten lässt, werden diese Deutschklassen weit mehr vermitteln als nur die deutsche Sprache und Kultur. „In den 20 Wochenstunden werden auch Mathematik, Englisch, Religion und weitere Fächer unterrichtet. Alles mit einem Fokus aufs Deutschlernen“, erklärt Schulleiterin Kuen. Nach dem Willen des Kultusministeriums soll dabei den Schulen viel Freiraum bei der Gestaltung des Stundenplans gelassen werden, um den Bedürfnissen der so unterschiedlich zusammengesetzten Klassen gerecht zu werden.

Integration in der Schule: Deutsch als gemeinsame Sprache

Am Martin-Behaim-Gymnasium sollen die Kinder zudem, wie bisher auch die Brückenklässler, durch Zusatzangebote, Hospitanzen in Regelklassen und freiwillige Arbeitsgruppen in das Schulleben mit den deutschen Mitschülern integriert werden. Ein Beispiel dafür ist die Theater-AG an der Schule.

Dadurch, dass in den Klassen nicht nur Kinder aus der Ukraine sein werden, soll Deutsch automatisch zur gemeinsamen Sprache werden. Das könnte auch dagegen wirken, dass sich die Schüler, anders als bisher in manchen ukrainischen Brückenklassen, nur wenig für neue Kontakte und Freundschaften öffnen.

Unterricht von Kindern aus der Ukraine: Aus für Brückenklassen

Für Zlata und ihre Mitbrückenklässler geht eine prägende Zeit zu Ende. Für Lehrerin Galyna Gossen geht es aber dennoch weiter. Sie wird voraussichtlich die Klassenleitung der schulartunabhängigen Deutschklasse übernehmen. Aus diesem Grund ist sie schon ein bisschen aufgeregt. Eigentlich macht sie nur ihre bisherige Arbeit weiter, aber irgendwie sei es doch eine neue Herausforderung. „Als erstes natürlich, dass ich auf meine Muttersprache nicht zugreifen kann“, sagt die Lehrerin und lacht. Ihr Ziel: „Das so gut zu machen, dass die Kinder nicht nur die Sprache lernen, sondern auch die Werte vermittelt bekommen. Den Kindern, die aus Kriegsgebieten kommen, diese Ängste wegzunehmen, ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben.“

Ende der Brückenklassen: Ukrainische Kinder werden auf Schulen verteilt

Am „Behaim-Tag“ des Nürnberger Gymnasiums wird demnächst noch einmal gemeinsam gefeiert. Dann wird die 13-jährige Amina die Ukulele in die Hand nehmen und ihr selbstgeschriebenes Lied vortragen: ein Loblied auf die Brückenklasse. Die Brückenklässler werden im Anschluss auf andere Schulen in der Region wechseln. Zlata will dann neue Freunde finden, aber sie hat sich fest vorgenommen, den Kontakt zu ihren Brückenklässlern zu halten.

 

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Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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