Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Coronavirus-Variante mit wissenschaftlichem Namen NB.1.8.1, die sich derzeit weltweit ausbreitet, Ende Mai zu einer „Variante unter Beobachtung“(externer Link) erklärt. Das Risiko für die öffentliche Gesundheit, das davon ausgeht, wird allerdings als gering eingestuft. Das Robert Koch-Institut (RKI) zeigt sich auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks bezüglich der Gefährlichkeit der neuen Coronavirus-Variante ebenfalls eher gelassen.
Virustyp NB.1.8.1 – wie ist die aktuelle Situation in Deutschland?
Laut RKI wurde die neue Virusvariante in der 13. Kalenderwoche, also Ende März 2025, erstmals in Deutschland nachgewiesen. Von Ende April (28. April) bis 25. Mai (Stand: 10. Juni 2025) waren laut RKI 21 Prozent der gemeldeten Coronavirus-Infektionen vom Typ NB.1.8.1. Im Vormonat, also zwischen Ende März und Ende April, lag der Anteil der Infektionen mit NB.1.8.1 hingegen noch bei nur sechs Prozent. Die Ausbreitung der Virusvariante zeigt sich auch auf dem Dashboard des RKI (externer Link). Dennoch seien die Infektionszahlen insgesamt derzeit auf „niedrigem Niveau“, betont Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des RKI.
Wie gefährlich ist die neue Coronavirus-Variante Nimbus?
Das RKI schätzt die neue Virusvariante NB.1.8.1 nicht als gefährlicher ein als die bisher zirkulierenden Virustypen. Auch die Weltgesundheitsorganisation geht lediglich davon aus, dass der neue Virustyp besonders ansteckend sein könnte. Grund für die dadurch mögliche rasche Verbreitung des Virus sind laut WHO Veränderungen am Spike-Protein des Virus, die es dem Virus erleichtern, sich an menschliche Zellen anzudocken, wie die WHO in ihrer Evaluation der neuen Virusvariante schreibt.
Was sind die Symptome bei einer Infektion mit der neuen Virusvariante?
Die Symptome bei einer Infektion mit der neuen Virusvariante NB.1.8.1 seien vermutlich ähnlich, wie die bei einer Infektion mit anderen Coronavirus-Varianten, sagt das RKI. Also vor allem Erkältungssymptome wie Fieber, Schnupfen, Heiserkeit und Gliederschmerzen, wie das Institut auf seiner Seite (externer Link) auflistet. „Die immer mal wieder auftauchenden Meldungen zu spezifischen Symptomen bei einzelnen Linien sind anekdotisch und nicht wissenschaftlich gesichert“, ergänzt das RKI auf BR-Nachfrage.
Wer sollte sich gegen eine Infektion erneut impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt nach wie vor denjenigen Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eine jährliche Auffrischungsimpfung. Zu den sogenannten vulnerablen Gruppen, die sich jährlich gegen Covid-19 impfen lassen sollten, zählen vor allem Personen ab 60 Jahren sowie medizinisch und pflegerisches Personal. Für alle weiteren Gruppen hält die STIKO die sogenannte Basisimmunität weiterhin für ausreichend.
Erkennen Corona-Tests die neue Variante?
Corona-Tests erkennen laut RKI auch den neuen Virustyp NB.1.8.1,
Warum gibt es die Aufregung um die Variante NB.1.8.1 überhaupt?
„Bei Grippeviren ist es ein gewohntes Prinzip, dass ständig neue Virustypen auftauchen“, sagt dazu Susanne Glasmacher vom RKI, bei den Coronaviren „sind wir das hingegen noch nicht so gewohnt“. Es sei aber völlig normal, dass sich Viren aufgrund des Selektionsdrucks ständig verändern müssten, so die Sprecherin des RKI.