Nail Killilea steht in einem Labor auf dem Nürnberger Energiecampus und mischt eine schwarze Flüssigkeit zusammen. Diese kann helfen, Energie zu sparen. Der gebürtige Ire hat sie während seiner Doktorarbeit an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) entwickelt. Die Tinte wird auf eine Folie aus nanotechnischem Material aufgedruckt – um ein Vielfaches dünner als ein menschliches Haar. Legt man eine elektrische Spannung an, verändert sich die Folie.
Günstiger Sonnenschutz auch für Altbauten
„Wir entwickeln schaltbare Sonnenschutzfolien, die sich vor allem auf die Wärmestrahlung der Sonne fokussieren“, erklärt Killileas Kollege Matthias Trost. Gemeinsam mit ihm und weiteren Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen hat er die Firma Amperial gegründet. „Per Knopfdruck kann man die Folien so an und ausschalten, dass die Wärme am Fenster reflektiert wird, das Tageslicht aber weiterhin durchkommt.“
Der Effekt: Das Gebäude heizt sich im Sommer weniger auf, der Stromverbrauch für die Klimaanlage sinkt um mehr als ein Viertel. Außerdem können mit der kostengünstigen Folie auch Altbauten nachgerüstet, erklärt Trost. Das könnte ein Millionengeschäft werden. Die beiden Forscher haben die Folie zum Patent angemeldet. Und sie haben beschlossen, eine Firma zu gründen. Mit dabei: die Universität. „Wir können die Labore und Produktionsmaschinen der Uni nutzen. Das ist eine Infrastruktur, die man sich als Startup gar nicht aufbauen kann“, sagt Trost.
Uni hilft bei der Kommerzialisierung
Ein Beispiel für die Innovationskraft der Friedrich-Alexander-Universität: Bei den Patentanmeldungen liegt sie auf Platz zwei aller deutschen Hochschulen, so eine Studie des Europäischen Patentamts. „Wenn wir eine tolle Idee erkennen, dann stellen wir natürlich die Frage, welche Möglichkeiten gibt es für deren Kommerzialisierung.“, sagt Präsident Joachim Hornegger. Die Uni hilft beim Patentierungs-Prozess und bei der Ausgründung von Firmen. „Wir beteiligen uns beispielsweise auch an Startups und stellen unsere Infrastruktur zur Verfügung, damit die Firma die ersten Jahre gut übersteht.“