Zwei Jahre lang war Silvester-Feuerwerk jetzt nur sehr eingeschränkt möglich, denn es durften keine Raketen und Böller verkauft werden. Böllern konnte man folglich nur mit Altbeständen oder gar illegalem Feuerwerk. Zum einen sollten sich wegen der Corona-Pandemie möglichst keine Menschen treffen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Zum anderen sollten die Krankenhäuser entlastet werden, von den zahlreichen Verletzten, die ansonsten jedes Jahr mit Feuerwerks-Verletzungen eingeliefert werden.
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Vielzahl von Unfällen durch falschen Umgang mit Feuerwerk
Die Deutsche Umwelthilfe sprach in den vergangenen Tagen von zehntausenden Verletzten jedes Jahr. Schwere Verbrennungen, Hand- oder Augenverletzungen, Alkoholvergiftungen und Unterkühlungen sind dem Roten Kreuz zufolge typische Notfälle in der Silvesternacht. Auch abgerissene Finger kommen vor.
Hinzu kommen Gehörschäden. Die Bundesärztekammer schätzt, dass rund um Silvester 8.000 Menschen in Deutschland ein Knalltrauma erleiden. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 6 und 25 Jahren liefen Gefahr, davon betroffen zu sein.
120 Millionen Euro Umsatz erwartet
In diesem Jahr ist privates Feuerwerk wieder in großem Umfang möglich. Seit dem 29.12. sind Raketen, Knaller, Böllerbatterien und Vulkane erhältlich. Die Branche rechnet mit 120 Millionen Euro Umsatz, in etwa so viel wie vor der Pandemie.
Warnung vor unsachgemäßem Umgang und illegalen Böllern
Und die ersten Unfälle sind auch schon passiert. In Norddeutschland ist eine ganze Wohnung ausgebrannt, deren Bewohner umfangreiche Feuerwerksbestände im Haus hatte. Für die Feuerwehr und ihn eine äußerst gefährliche Situation, als das Feuerwerk unkontrolliert begann, loszugehen.
Gewarnt wird, trotz des legalen Angebots an Feuerwerk, vor illegalen Krachern und Raketen – vor allem Billigimporten aus Osteuropa, aber auch vor selbstgebautem Feuerwerk. „Illegale Knallkörper können zu erheblichen Verletzungen führen. Diese enthalten oft nicht nur Schwarzpulver, sondern sind mit einem viel stärker reagierenden Blitzknallsatz gefüllt oder enthalten eine deutlich größere Nettoexplosionsmasse“, warnt beispielsweise die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.
Solche Feuerwerkskörper sind nicht nur äußerst gefährlich, wer sie nach Deutschland einführt, macht sich außerdem strafbar. Verstöße können mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe geahndet werden. Verbraucher sollten nur geprüfte Feuerwerkskörper mit deutscher Gebrauchsanweisung kaufen und nutzen.
Allein an den bayerisch-tschechischen Grenzpunkten in Waidhaus und Waldsassen sind in diesem Jahr schon mehrere hundert Kilogramm illegale Pyrotechnik von Bundespolizei und Zoll sichergestellt worden. Sie kommen häufig von so genannten Asiamärkten in Tschechien direkt an der Grenze.
- Zum Artikel: „Krankenhausgesellschaft erwartet wieder mehr Böller-Verletzte“