Neben der Erde ist er der besterforschte Planet: der Mars. Seit gut 12 Jahren schon kurvt dort der Rover Curiosity der US-Weltraumbehörde NASA herum und liefert für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über den Roten Planeten.
Jetzt hat der Mars-Rover wieder Neues zutage gebracht: An mehreren Stellen auf dem Mars hat er Kohlenstoffvorkommen gefunden, genauer Siderit-Gestein, ein eisenhaltiges Karbonatmineral. Ein Hinweis darauf, dass auf dem Roten Planeten früher einmal Bedingungen herrschten, unter denen ein Leben möglich gewesen sein könnte. Für die Forscher um Benjamin Tutolo, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Curiosity-Mars-Mission, die die Ergebnisse in einer nun veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift Science (externer Link) zusammengefasst haben, ist der Fund jedenfalls eine Überraschung.
Siderit – Wie es auf dem Mars gefunden wurde
Der Rover Curiosity fand das Siderit in Gesteinsproben von drei Bohrstellen im Gale-Krater aus den Jahren 2022 und 2023. Identifiziert wurde es schließlich mithilfe eines am Rover befindlichen Röntgendiffraktometers. Große Vorkommen an Kohlenstoff hatten die Forscher dort nicht erwartet. Bei anderen Untersuchungen waren in diesen Schichten bisher keine Karbonate nachgewiesen worden.
Siderit auf dem Mars – Was der Fund bedeutet
Siderit könnte aufgrund seiner Herkunft und seiner chemischen Zusammensetzung durch Wasser-Gesteins-Reaktionen und Verdunstung entstanden sein, vermuten die Studienautoren. Das würde aber auch heißen: In der früheren Marsatmosphäre gab es einmal Wasser und Kohlendioxid, das später zu diesem, jetzt ausgegrabenen Gestein, dem Siderit, wurde. Denn im Siderit steckt als Karbonatmineral chemisch gebundenes Kohlendioxid. So könnte das Klima auf dem Roten Planeten einst feucht und – durch das wärmende Kohlendioxid – auch warm gewesen sein.
„Die Ergebnisse unserer Studie sind ein weiteres Puzzlestück in unserem Verständnis davon, wie sich die Oberfläche des Mars von einem feuchten, warmen Zustand in einen kalten, trockenen Zustand verwandelt hat“, sagt Benjamin Tutolo von der University of Calgary in Kanada und Hauptautor der Studie. Er und sein Team möchten verstehen, was auf dem Mars zum Zusammenbruch der lebensfreundlichen Bedingungen geführt hat. Das sei auch für uns auf der Erde wichtig, sagt er, denn die Geschichte des Roten Planeten zeige auch, wie zerbrechlich die lebensfreundlichen Bedingungen auf einem Planeten sind.