Der neue Standort ist 37.750 Quadratmeter groß. Auf dem Dach liegen 4.500 Quadratmeter Photovoltaikanlagen und im Gebäude sind 80 Kilometer Kabel und Leitungen verlegt. Das Gebäude ist von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen für Bemühungen um Nachhaltigkeit, zum Beispiel durch Hackschnitzelheizung und Wärmepumpen, zertifiziert worden.
Herzstück des Standortes ist ein sogenanntes Hochregallager mit Platz für über 30.000 Paletten. Im automatischen Kleinteilelager daneben sortieren Regalbediengeräte mehr als 280.000 Behälter in die 30 Meter hohen Regale ein und aus. „Chaotische Lagerung“ nennt sich das System. Das bedeutet, dass die Maschine die Kiste an den Platz schiebt, den sie als am geeignetsten errechnet hat. Überblick über die Ware hat hier also die Technik – zwei Rechenzentren managen das System.
Fachkräfte aus Franken
Verpackt wird dennoch von Menschenhand: Vor den Lagern stehen Förderbänder, an denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Schutzhelme, Brillen oder Schuhe aus den Plastikkisten nehmen und in Papierkisten verpacken. Das alles funktioniert größtenteils automatisiert, trotzdem benötigt das Unternehmen voraussichtlich rund 300 Mitarbeiter – etwa um die Kisten zu befüllen. Die Mitarbeiter des alten Standorts in Schwabach sollen vollständig übernommen werden. „Zudem wird es aber eine nennenswerte Steigerung an Personal geben“, heißt es.
Uvex will trotz Krisen wachsen
Der Bau des Logistikzentrums fiel mitten in die Corona-Pandemie. „Diese große Investition kam zur Unzeit“, sagt CEO Michael Winter rückblickend. Immer wieder habe es beim Bau Materialengpässe gegeben, außerdem seien die Kosten gestiegen. Große Verzögerungen habe es dadurch aber nicht gegeben – das Unternehmen habe nach Kompromissen und Lösungen gesucht. Bei den höheren Stahlpreisen hätten beispielsweise Uvex, der Bauträger und Stahlunternehmen die Kosten gedrittelt.
Die Uvex Group hat in 32 Ländern 49 Niederlassungen und produziert laut eigenen Angaben überwiegend in den eigenen Werken. 60 Prozent der 3.000 Mitarbeiter seien in Deutschland beschäftigt. Trotz Inflation und Krisen: Uvex wächst. Im Geschäftsjahr 2022/23 habe die Gruppe mit einem Plus von zwölf Prozent zum Vorjahr ein deutliches Wachstum verzeichnet, auch wenn sich im Bereich Sport die allgemeine Konsumschwäche bemerkbar mache. Im Bereich Arbeitsschutz hingegen verzeichne Uvex „Spitzenumsätze“, im vergangenen Geschäftsjahr habe die Gruppe „erstmals die Marke von einer halben Milliarde Umsatz überschritten“.
Rednizhembach freut sich über Zuwachs
Die Gemeinde Rednitzhembach profitiert nicht nur von der Wirtschaftsleistung der Gruppe. Uvex spendet zusätzlich 150.000 Euro an die Gemeinde. Die kommen der Bürgerstiftung zugute – und einer weiteren Skulptur. Vermutlich soll die bald den Kreisverkehr am Ortseingang verzieren und damit der Skulptur „Der große Knoten“, auf dem nächsten Kreisverkehr 250 Meter weiter Gesellschaft leisten.