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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Wie die „Partisanen der Zeichen“ gegen Putin protestieren
Kultur

Wie die „Partisanen der Zeichen“ gegen Putin protestieren

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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4 min. Lesezeit
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Zu hören ist auf Instagram ein Stimmengewirr, aus dem man immer wieder das Wort „buduschtscheje“, deutsch „Zukunft“ heraushört. Die Soundscape unterlegt ein Video, in dem das Wort „buduschtscheje“ in Flammen steht. Sieben Buchstaben vor einem Schutthaufen im Hintergrund, in der Ferne Strommasten und eine Mittelgebirgslandschaft. Russlands Zukunft – verbrannt im Krieg. Der Künstler nutzt das Pseudonym „error“, seine Aktion nennt er „Artisterror“. So viel vollmundige Kampfbereitschaft kann er sich nur erlauben, weil er aus dem Exil sendet.

Inhaltsübersicht
Protest mit kleinen GestenKleinschreibung als Form des UngehorsamsZugehörigkeit kappenDer Karpfen als Antikriegssymbol
  • Alle Infos und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.

Protest mit kleinen Gesten

In Russland selbst müssen Künstlerinnen auf subtilere und unauffälligere Formen des Protests ausweichen – auf kleine Akte und Interventionen des Dissens. Die zurzeit in Paris forschende Anthropologin Alexandra Arkhipova spricht von „Stillem Protest“ und von „Eigensinn“. Mit letzterem bezeichnet sie den Widerstand, den Menschen nicht offen leisten können, aber dennoch versuchen, durchzusetzen: „Das beschreibt sehr gut, was in Russland vor sich geht. Öffentlicher Protest ist nicht möglich, daher fühlen sich diejenigen, die gegen den Krieg und Putins Politik sind, allein. Aus dieser Situation heraus entsteht eine – ich nenne es – ‚Sprache der Abtrennung‘: Kleine Gesten, einzelne Wörter, Interventionen im Alltag, die unterstreichen: ‚Ich gehöre nicht zum System'“.

Kleinschreibung als Form des Ungehorsams

Weitverbreitet ist etwa die Praxis, Rossija – also Russland, „President“ oder Putin entgegen der orthografischen Regel kleinzuschreiben. Eine Art der Selbstbehauptung gegen den übermächtigen tyrannischen Staat. Die „Administration des Präsidenten“, eine der mächtigsten Säulen des Putin-Regimes, wird ironisch als „Anna Pawlowna“ apostrophiert – ein muffiger Allerweltsname, der in etwa dem Ausdruck „Tante Berta“ entspricht. Die Initialen AP entsprechen den Initialen der „Administratija presidenta“.

Zugehörigkeit kappen

„Das sind Akte der Abtrennung, in denen Sprache die Zugehörigkeit zu einem System kappt“, erklärt Alexandra Arkhipova. Das sei kein Protest, denn dazu müssten sich die Menschen zu Gruppen zusammenschließen. „Hier geht es um eine individuelle Position, die man zum Ausdruck bringt. Das macht man strenggenommen für sich selbst und für den engsten Freundeskreis, für all diejenigen, die zwischen den Zeilen lesen können“.

Münzen und 100-Rubelscheine werden zu Trägern von Antikriegsbotschaften, kleine Knetfiguren halten kleine Plakate hoch, auf denen „Stopp Bloody Vladdy“ steht – „Stoppt den blutigen Wladimir„. Auf Straßenlaternen kleben Verlustanzeigen für Hunde, die weggelaufen sind, als Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert ist. All diese Hunde heißen „Buduscheje“: Zukunft.

Der Karpfen als Antikriegssymbol

Besonders weite Bedeutung fand die Formel „Nein zum Karpfen“. Im Dezember 2022 musste sich Alissa aus Tjumen vor Gericht verantworten, weil sie auf den Bürgersteig ein „nje““ geschrieben hat und dahinter ein „w“, drei Sterne als Stellvertreter für drei Buchstaben und am Ende ein „e“. Die Formel lautet üblicherweise „Njet woine“ – „Nein zum Krieg“.

Da sie ja aber nur das W am Anfang und das e am Ende eines Wortes mit fünf Buchstaben geschrieben hatte, konnte die Aktivistin vor Gericht überzeugend darlegen, dass es bei der Losung nicht um die Formel „Njet Woine“ gehe, sondern vielmehr um „njet woble“ – „Nein zum Karpfen“. Sie möge diesen Fisch nicht, argumentierte Alissa vor Gericht. Daraufhin wurde der wobla, ein Fisch aus der Karpfenfamilie, den man getrocknet zum Bier isst, zum ganz großen Antikriegssymbol. Als Sticker auf Straßenlaternen und Ampeln, als Kettenanhänger und Ohrring oder als Tattoo.

 

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Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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