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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Verschmutzte Gehirne“: Aufruhr um russischen Filmregisseur
Kultur

„Verschmutzte Gehirne“: Aufruhr um russischen Filmregisseur

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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4 min. Lesezeit
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„Unsere Filmhochschulen ziehen jene Liberalen heran, die ihr Land hassen und jeden provozieren, der anders denkt, als ihnen vorgeplappert wird“, so der bisher wenig bekannte armenisch-russische Regisseur und Putin-Propagandist Sarik Andreassjan nach einem aufsehenerregenden Besuch an der Moskauer Filmhochschule. Die müsse dringend „reformiert“ werden, verlangte der Filmemacher.

Inhaltsübersicht
„Tarkowski ist schrecklich“„Wir sind alle Erben der UdSSR“„Nach 40 Minuten waren alle weg“Hauptdarsteller Wolodymyr Selenskyj

Solange die Gehirne der Studenten „verschmutzt“ blieben, sei von ihnen nichts zu erwarten: „Ihre Denkweise ist so stumpf und einseitig, dass es nicht erstrebenswert ist, dass wir eine führende Nation in der Unterhaltungsindustrie werden.“ Diese Studenten würden niemals lernen, eine „Boeing“ zu fliegen, so der Propagandist, weil sie ständig nur mit einem „Agrarflugzeug“ unterwegs seien.

„Tarkowski ist schrecklich“

Damit nicht genug: Auf die Frage eines Studenten, wie er denn zur Filmkunst stehe, insbesondere zu den Arbeiten des weltweit anerkannten sowjetischen Klassikers Andrei Tarkowski (1932 – 1986, „Solaris“, „Nostalghia“), schimpfte Andreassjan wutentbrannt: „Ich hasse Tarkowski. Tarkowski ist schrecklich. Ich hasse Arthouse-Kino, Tarkowski ist das Letzte. Wenn ihr mittellose, kaputte, kotzende Filmemacher werden wollt, dann verpisst euch. Meine Kleinen, warum habt ihr mich überhaupt angerufen?“

Der Universitätsleitung gelang es nicht, das Video des Vorfalls unter Verschluss zu halten. Das Echo war entsprechend gereizt: „Er schätzt Kreativität nicht, die Klassiker, die den Grundstein des Kinos gelegt haben, die an den besten russischen Filmhochschulen gelehrt werden, wie Hitchcock und Tarkowski. Deshalb kennt unsere Empörung keine Grenzen“, so ein Dozent.

„Wir sind alle Erben der UdSSR“

Der Vorfall schlägt in den russischen Medien hohe Wellen: „Innerhalb eines Tages verwandelte sich Tarkowski im patriotischen Lager von einem verdächtigen, unverständlichen und dem Volksempfinden fremden Außenseiter in ein Opfer von Beschimpfungen durch einen Ausländer nach dem Motto: ‚Wer Tarkowski nicht respektiert, respektiert weder Russland noch die Russen'“, so Politologe Michail Winogradow.

Dessen Kollegin Natalia Oss schrieb: „Wir sind alle Erben der UdSSR, wir sind mit der sowjetischen Einstellung zur Kultur aufgewachsen und wir sind angewidert von der gegenwärtigen Herangehensweise an Kunst und Kommerz, nämlich jeweils das Maximum herauszuholen aus jedem Meter Theke und jedem Kilo Tomaten.“

„Nach 40 Minuten waren alle weg“

Leser der St. Petersburger Zeitung „Fontanka“ reagierten mit Hohn und Wut und fragten sich, welchen Beruf Andreassjan wohl habe, Regisseur sei er offenkundig nicht: „Bei uns gibt es im Fernsehen und im Kino eine gewisse Dominanz vulgärer Menschen mit armenischen Nachnamen.“ Das bezieht sich zum Beispiel auf die Chefredakteurin des Propaganda-Senders „RT“, Margarita Simonjan.

Ein weiterer Leser steuerte eine persönliche Anekdote bei. Er habe einst als Offiziersanwärter einen Trupp Soldaten bei Regenwetter mit in einen Tarkowski-Film genommen: „Nach zehn Minuten begannen die Leute zu gehen. Wir hatten keinen Grund dazu, die Soldaten schlummerten ein (ich ließ sie in Ruhe). Nach etwa 40 Minuten waren außer uns alle weg. Ich erinnere mich noch immer an diesen Film. Kein Film hat bei mir einen so starken Eindruck hinterlassen.“

Hauptdarsteller Wolodymyr Selenskyj

Im Wirtschaftsblatt „Kommersant“ machte sich Kolumnist Michail Trofimenkow dagegen lustig über den „Skandal“, im Kino gehe es schließlich nur ums Geld: „Hatte irgendjemand Andreassjan jemals im Verdacht, den Autor von ‚Solaris‘ [Tarkowski] in Ehren zu halten? Hätte er scheinheilig behauptet, dass er ihn vergöttert, wäre das ein echter Skandal gewesen.“

Die neueste Produktion von Andreassjan ist übrigens die „vaterländische“ Puschkin-Verfilmung „Onegin“, bei der die Schauspieler nach Meinung von russischen Kritikern so „hölzern“ sind, dass die „Eiche, unter der Lenski begraben wird“ noch am überzeugendsten sei. Peinlich dürfte für Andreassjan außerdem sein, dass mehreren Kritikern seine seichte Komödie „Büro-Romanze“ aus dem Jahr 2011 in Erinnerung blieb. Die Hauptrolle spielte ein Prominenter: der jetzige ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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