Die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski hat es mit „Sound of Falling“ in den renommierten Hauptwettbewerb des Filmfestivals von Cannes geschafft, das im Mai stattfindet. Das hat Festivaldirektor Thierry Frémaux am Donnerstag in Paris bekanntgegeben. Schilinski steht so im Rennen um die Goldene Palme in einer Reihe mit internationalen Film-Schwergewichten wie Wes Anderson, den Brüdern Dardenne, Jafar Panahi und Julia Ducournau.
Schilinski, die 2017 mit dem Film „Die Tochter“ auf der Berlinale vertreten war, stellt ihren Film „Sound of Falling“ (dt. Titel: „In die Sonne schauen“) vor. Das Drama erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf demselben Vierseitenhof in der Altmark, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse.
Tom Cruise stellt neuen Teil von „Mission: Impossible“ vor
Der Eröffnungsfilm „Leave One Day“ ist ein Erstlingswerk der französischen Nachwuchsregisseurin Amélie Bonnin. Zu den weiteren Regisseuren im Hauptwettbewerb zählt unter anderem Ari Aster. Er tritt in Cannes mit einem Genre-Mix an: Sein Film „Eddington“, ein Western mit Horror-Elementen, bringt unter anderem Joaquin Phoenix auf die Leinwand. Die Liste der Wettbewerbsfilme ist mit 19 Streifen noch unvollständig. Laut Frémaux werden weitere Beiträge folgen.
Die Schauspielerin Scarlett Johansson wird in doppelter Rolle in Cannes erwartet: Als Schauspielerin in Wes Andersons Film „The Phoenician Scheme“, in dem auch Benicio Del Toro und Tom Hanks mitspielen, sowie als Regisseurin ihres ersten Films, der in der Nebenreihe „Un certain regard“ gezeigt wird – „Eleanor the Great“ ist ein Film, der sich mit Alter und Einsamkeit beschäftigt.
Außerdem wird Schauspieler Tom Cruise den achten Teil der Actionreihe „Mission: Impossible“ vorstellen. „Mission: Impossible – The final Reckoning“ gilt als Abschluss der fast 30 Jahre andauernden Agentensaga rund um den Charakter Ethan Hunt.
Ehrenpalme für Robert De Niro
In der Reihe „Cannes Première“ stellt der Hamburger Regisseur Fatih Akin sein neues Werk „Amrum“ vor. Der Film spielt 1945 auf der gleichnamigen Insel in der Nordsee. Ebenfalls in dieser Reihe feiert der in Deutschland lebende russische Regisseur Kirill Serebrennikow Weltpremiere mit „Das Verschwinden des Josef Mengele“ – einer Koproduktion des BR.
Das Festival von Cannes dauert vom 13. bis 24. Mai. Bei der Eröffnungsfeier soll der 81 Jahre alte Hollywood-Star Robert De Niro mit der Goldenen Ehrenpalme für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden. Jury-Präsidentin ist die französische Schauspielerin Juliette Binoche.