Ein Zweckverband – auf „solider Basis“?
Der Insolvenzverwalter Dr. Harald Schwarz habe den Betrieb aufrechterhalten, weil er davon ausgegangen sei, dass die neue Rechtsform eines Zweckverbandes stehe, so Christian Schnell gegenüber dem BR. Doch die Politik knüpft die Existenz des Theaters nun an weitere Bedingungen. Es brauche kein Weiter so, sondern eine „Langfristperspektive, organisatorische Neuausrichtung und eine gesicherte Finanzierung“, so Andreas Meier (CSU), Landrat des Kreises Neustadt an der Waldnaab, und Jens Meyer (SPD), Oberbürgermeister von Weiden in der Oberpfalz. Dafür müssten alle Beteiligten an der Insolvenz kooperieren und offene strukturelle Fragen geklärt werden.
Bislang habe aber eine Analyse der Gründe für die Insolvenz im vergangenen November nur „bruchstückhaft“ stattgefunden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises Neustadt/Waldnaab und der Stadt Weiden. Die Einstellung des Betriebs sei „bedauerlich, aber aus insolvenzrechtlichen Gründen nachvollziehbar“. Es sei eine „solide, seriöse und vor allem tragfähige Basis für eine neue Theaterinstitution“ anvisiert, die bislang in den Gesprächen zu einer Gründung eines Zweckverbandes nicht habe gefunden werden können. Dazu solle auch der Bereich Laienschauspiel deutlich stärker eingebunden werden.
Herzblut für ein besonderes Theater
Eine „neue Theaterinstitution“ aufzubauen, nachdem die alte geschlossen worden ist: Für Christian Schnell ist das keine wirkliche Perspektive. „Wenn dieses Theater einmal zu ist, dann sind all die Leute weg“, so Schnell gegenüber dem BR, „dann ist all die Kompetenz weg, dann ist alles Herzblut weg, was dieses Theater ausgemacht hat.“ Es anschließend einfach wieder neu zu gründen zu können, daran glaube er nicht. Und es gibt viel zu verlieren: Gegründet wurde das LTO 2010, es ist das einzige professionelle Theater der nördlichen Oberpfalz. Stammspielstätten sind Burg Leuchtenberg, Schloss Friedrichsburg, und die Stadthalle Vohenstrauß, das Theater gastiert aber auch regelmäßig im Kloster Speinshart, Waldeck, Grafenwöhr und im Freilandmuseum Oberpfalz.
Die Gespräche für einen Weiterbetrieb immerhin gehen vorerst weiter. Auch der Insolvenzverwalter wolle noch einmal die kommunalen Träger an Tisch holen, um zu klären, ob es nicht doch eine andere Möglichkeit gäbe als die Einstellung des Betriebs, so Christian Schnell. Dass die erst einmal so plötzlich kam, dazu war der Insolvenzverwalter aus rechtlichen Gründen gezwungen. Ein wenig Hoffnung bleibt also noch.