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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wirtschaft > Wirecard und die Medien: Der Journalist, der alles aufdeckte
Wirtschaft

Wirecard und die Medien: Der Journalist, der alles aufdeckte

Christin Freitag
Von Christin Freitag
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8 min. Lesezeit
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Der Skandal um Wirecard ist einer der größten in der deutschen Geschichte. Am 18. Juni 2020 musste Wirecard öffentlich zugeben, dass 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz fehlten. Das Unternehmen implodierte, der ehemalige Chef Markus Braun wird wenige Tage später festgenommen. Gegen ihn läuft seit Dezember 2022 ein Verfahren in München.

Inhaltsübersicht
McCrum ist von Anfang an skeptischHacker und PrivatdetektiveDeutsche Medien und WirecardWirecard: McCrum kritisiert HandelsblattFall Wirecard sorgt für interne Untersuchung bei der Financial TimesHandelsblatt wehrt sich gegen die KritikWirecard spielte Medien gegeneinander aus

McCrum ist von Anfang an skeptisch

Dem englischen Journalisten Dan McCrum von der Financial Times fiel schon früh auf, dass bei Wirecard etwas nicht stimmte. Schon 2014 schrieb er erste kritische Artikel: „Gleich von Anfang an schienen sie ein sehr seltsames Unternehmen zu sein, und je mehr ich herausfand, desto seltsamer wurde es. Und was mich wirklich anspornte, war die Reaktion, denn ich war auf der Suche nach Betrug. Und irgendetwas an Wirecard passte nicht zusammen. Aber als ich mit ihnen sprach, wollten sie nicht mit der Financial Times sprechen. Und dann fragten sie ganz unverblümt, ob ich mit Börsenspekulanten unter einer Decke stecke.“

Hacker und Privatdetektive

Sie hätten seine Fragen nicht beantwortet, sondern versucht, ihn zu diskreditieren. Keine normalen Methoden für ein Wirtschaftsunternehmen. Aber es wurde noch skurriler: „Wir bemerkten, dass Hacker versuchten, an unsere E-Mails heranzukommen, und andere Leute, die Wirecard untersucht hatten, begannen, dasselbe zu sagen, und dann wurden Leute von Privatdetektiven verfolgt. Jemand, der Wirecard untersuchte, behauptete, bedroht worden zu sein, und so wurden wir extrem paranoid.“ Es ging dann so weit, dass McCrum sich am Ende der Recherche in eine Art Bunker im Büro der Financial Times einschließen musste. Er arbeitete an einem Computer ohne Internetverbindung und kein anderer hatte Zugriff.

Normalerweise benutzen Unternehmen Pressesprecher oder PR-Agenturen. Nicht so bei Wirecard. McCrum erzählt, dass Wirecard ein paar Nachtclubbesitzer als Vermittler benutzt habe. Zwischen sich selbst und der Financial Times: „Und dann sagt einer dieser Typen plötzlich, dass es vielleicht eine riesige Zahlung geben könnte, zehn Millionen Dollar. Wenn mein Chef nur diese Geschichten über Wirecard aus der Welt schaffen könnte. Und ich muss sagen, dass das in der Praxis des Wirtschaftsjournalismus normalerweise nicht vorkommt.“

Deutsche Medien und Wirecard

Was ihn und seine Kollegen die ganze Zeit verblüfft hat, war die Reaktion der deutschen Medien. Sie glaubten eher den Erzählungen von Wirecard als den Artikeln der Financial Times. „Was uns sehr seltsam vorkam, war, dass große Teile der deutschen Presse dieser Geschichte zustimmten. Es gab all diese komplexen Anschuldigungen über finanzielles Fehlverhalten, und es war viel einfacher, den deutschen Journalisten diese Geschichte zu erzählen: ‚Hey, vielleicht sind einige der Leute, die das hier schreiben, korrupt.‘ Und sie mussten sie nicht überzeugen, sie mussten sie im Grunde nur überreden, an der Seitenlinie zu sitzen. Nehmt euch Popcorn und genießt die Show, es ist ein großer Kampf zwischen der Financial Times auf der einen Seite und Wirecard auf der anderen.“

Vor allem das Handelsblatt trifft die Kritik von McCrum. Er erzählt, dass er eines der Schlüsseldokumente ans Handelsblatt weitergegeben hatte, damit sie, wie er sagt, sich selbst davon überzeugen konnten, dass sich die Financial Times das nicht ausgedacht hatte. Sie hätten es aber nur genutzt, um ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Braun zu führen und ihm die Möglichkeit zu geben, alles, was die Financial Times gesagt hatte, zu widerlegen.

Wirecard: McCrum kritisiert Handelsblatt

Ein anderes Mal im Juli 2019, kurz vor der Veröffentlichung der bisher größten Geschichte mit den nach McCrums Meinung wichtigsten Beweisen zur Enttarnung von Wirecard, erscheint ein Artikel im Handelsblatt, der von schweren Vorwürfen gegen die Financial Times schreibt. Es gebe Tonbandaufnahmen, auf denen ein angeblich britischer Geschäftsmann von einem weiteren kritischen Artikel der Financial Times über Wirecard berichte, der bald veröffentlicht werde. Der Artikel zitiert ein Wirecard-Schreiben, das behaupte, es würde „unwiderlegbare Beweise für eine Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern der Financial Times und Short Sellern geben“.

McCrum erzählt die Geschichte sehr nachdenklich und sagt, dass es der größte Moment des Zweifelns für ihn gewesen sei. Sie hatten alle Beweise dafür, dass Wirecard ein einziger Schwindel war. Die Welt schien aus den Fugen geraten, wie er sagt. Wirecard habe etwas sehr Cleveres gemacht, meint McCrum: „Sie versuchen nicht selbst an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie geben dieses Band und die Geschichte an ein paar befreundete Journalisten des Handelsblatts weiter, die reißerische Schlagzeilen machen, nach dem Motto: ‚Die Tonbandaufnahme, hier ist endlich ein echter Beweis dafür, dass die Financial Times vielleicht korrupt ist.‘ Und so kommt es, dass wir vom Moment des Sieges dazu übergehen, dass die Financial Times, um ihren eigenen Ruf zu schützen, eine interne Untersuchung einleiten muss und dafür einen externen Anwalt engagiert.“

Fall Wirecard sorgt für interne Untersuchung bei der Financial Times

Dan McCrum und sein Chef werden quasi suspendiert und intern untersucht. Beide wurden entlastet, die Vorwürfe waren haltlos. Heute weiß man, dass diese dubiose Tonaufnahme von einem Privatdetektiv gemacht wurde, der für Wirecard gearbeitet hat. Der Geschäftsmann, der mit dem Wissen prahlte, dass demnächst eine weitere große Financial Times-Geschichte zu Wirecard komme, hatte einfach „blindes Glück“ mit seiner Behauptung, so schreibt es McCrum in seinem Buch „House of Wirecard“.

Handelsblatt wehrt sich gegen die Kritik

Mit der Kritik konfrontiert, verweist das Handelsblatt auf zahlreiche Artikel über Wirecard schon vor dem Untergang des Unternehmens, die in ihren Augen sehr wohl kritisch waren. Sönke Iwersen, der Leiter der Investigativ-Abteilung erklärt, dass sich grundsätzlich natürlich das Handelsblatt wie jede andere Zeitung von keinem instrumentalisieren lassen wolle. Der Versuch finde aber ständig statt. Was die Tonbandaufnahmen angeht, erklärt er: „Wir haben damals alles untersucht, was wir untersuchen konnten. Wir haben beiden Seiten Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben, sowohl der Financial Times, aber natürlich auch Wirecard. So wie sich das gehört für viele Journalisten. Dass wir nicht auf der einen Seite stehen oder der anderen, sondern das berichten, was ist.“

Für sie war es ein einmaliger Vorwurf, dass ein Dax-Konzern diese Anschuldigung gegen eine internationale Wirtschaftszeitung erhoben hatte und dass die dann eine eigene Untersuchung eingeleitet hatte.

Wirecard spielte Medien gegeneinander aus

Das Beispiel zeigt, wie hinterlistig Wirecard mit den Medien agierte und sie auch gegeneinander ausgespielte. Dennoch müssen sich die deutschen Medien den Vorwurf gefallen lassen, warum zu wenig kritisch und auch zu spät auf Wirecard geschaut wurde. Anzeichen gab es genug. Man wiederholte oft nur den Vorwurf von Wirecard, dass Börsenspekulanten ihre Finger im Spiel gehabt hätten.

McCrum hofft, dass sich der Vertrauensvorschuss geändert habe. Er stellt die Frage, wem die Medien das nächste Mal glauben, wenn es so eine widersprüchliche Situation erneut gibt? Er hofft, „wenn andere Journalisten sehen, dass ein Unternehmen den Fragensteller angreift, werden sie das vielleicht etwas misstrauischer behandeln.“

 

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Christin Freitag ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin und Analystin, die sich auf Finanzmärkte, Unternehmensstrategien und Wirtschaftspolitik spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung liefert sie fundierte Analysen und tiefgehende Einblicke für die Leser der WirtschaftsRundschau.
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