Die Beziehung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgt international für Kopfschütteln. Während Trump von Putin schwärmt, eskaliert dieser den Ukraine-Krieg weiter. Thomas Jäger, Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln, erklärt die Mechanismen dieser brisanten Bromance. Trump merke nicht, dass Putin ihn nur ausnutze.
„Putin kann mit Trump umgehen, wie er möchte“
BR24: Herr Jäger, wie würden Sie die Beziehung zwischen Trump und Putin charakterisieren?
Thomas Jäger: Diese enge Beziehung von Putin und Trump, die hält genau bis zum letzten Amtstag von Trump als amerikanischer Präsident. Denn Putin braucht Trump die ganze Zeit. Er braucht ihn, um den Krieg in der Ukraine zu gewinnen, indem er die Amerikaner davon abhält, hier die Unterstützung zu erhöhen. Er braucht ihn, um die politische Dominanz über Europa zu erlangen, indem er dafür sorgt, dass die Amerikaner möglichst aus Europa verschwinden.
BR24: Wie sieht Putin Trump denn?
Jäger: Man müsste das viel drastischer ausdrücken, was er in ihm sieht: Er sieht in ihm jemanden, der überhaupt nichts versteht, der sich benutzen lässt, den man umdrehen kann. Trump ist die Geige, auf der Putin seine Melodien spielt. Es ist ein völlig asymmetrisches Verhältnis. Putin kann mit Trump umgehen, wie er möchte und Trump ist derjenige, der noch nicht einmal merkt, dass bei ihm die Fäden gezogen werden.
Im Video: Trump und Putin – Match Made in Hell? Possoch klärt!