Ein Foto als Freibrief für Kriminelle
Klingt harmlos, ist brandgefährlich. Mit einem einzigen Bild des Personalausweises können Betrüger Bankkonten eröffnen, Verträge abschließen oder Online-Käufe tätigen. Die Opfer erfahren davon meist erst, wenn Mahnungen oder Forderungen ins Haus flattern. Für die Kriminellen ist es ein Geschäft ohne Risiko – für die Betroffenen dagegen ein Albtraum, der Monate oder Jahre dauern kann.
Die Methode ist nicht neu, nur das Kostüm hat gewechselt. Schon länger versuchen Täter, über gefälschte Jobangebote oder angebliche Kryptoplattformen an sensible Daten zu kommen. Auch Videochats wurden genutzt, um Ausweise abzugreifen. Der Kanzlei-Anstrich ist nur die neueste Maskerade – und zeigt, wie flexibel Cyber-Betrüger auf der Suche nach Vertrauen agieren.
Identitätsdiebstahl als unterschätzte Gefahr
Während viele beim Stichwort „Betrug“ an leere Bankkonten denken, geht Identitätsdiebstahl weiter. Die Täter handeln nicht nur mit fremden Namen, sondern zerstören auch Reputation und Bonität. Wer plötzlich als angeblicher Schuldner in Schufa-Datenbanken auftaucht, bekommt nicht nur Post von Inkassobüros, sondern hat auch Probleme, echte Kredite oder Mietverträge abzuschließen.
So schützen Sie sich
Die wichtigste Regel: Niemals Ausweisfotos oder sensible Dokumente ungesichert über WhatsApp, Mail oder Telefon versenden – egal, wie seriös die Anfrage wirkt. Im Zweifel gilt: direkt bei offiziellen Stellen nachhaken. Zwei-Faktor-Authentifizierung und starke, einzigartige Passwörter erschweren zusätzlich den Missbrauch.
Wer bereits Daten preisgegeben hat, sollte sofort Strafanzeige stellen und sich an die Verbraucherzentralen wenden. Dort gibt es individuelle Beratung – auch für den Fall, dass bereits Verträge im eigenen Namen abgeschlossen wurden.