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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Betrug im Grand Hotel: „Fabula rasa“ von Vea Kaiser
Kultur

Betrug im Grand Hotel: „Fabula rasa“ von Vea Kaiser

Uta Schröder
Zuletzt aktualisert 3. November 2025 17:47
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Irgendwann 2021 schlug die Schriftstellerin Vea Kaiser die Zeitung auf und las darin von einem realen Fall: Die Buchhalterin eines bekannten Wiener Hotels hatte von diesem über 20 Jahre hinweg über vier Millionen Euro abgezweigt, indem sie einfach Rechnungen erstellt hat, die sie sich hat freigeben lassen und dann vor der Überweisung ihre eigene Kontonummer eingesetzt hat. Ein klassischer Betrug, gutes Futter für Small-Talk-Partys. Doch Vea Kaiser hat die Anekdote zu einem fulminanten Roman ausgebaut. In „Fabula rasa oder Die Königin des Grand Hotels“ erzählt sie die Geschichte von Angelika Moser, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen in einem Wiener Sozialbau, in dem ihre Mutter als Hausmeisterin arbeitet, ihren Vater kennt sie nicht.

Inhaltsübersicht
Vom „Bankert“ zur Königin des Grand HotelFreuen sind keine besseren MenschenEin Schelminnenroman von einer Schelmin

Vom „Bankert“ zur Königin des Grand Hotel

Die anderen Kinder nennen sie „Bankert“ und das Netteste, was die Mutter jemals zu ihr sagt, ist: „los, mach deine Magie“, du „Zettelfee“. Denn Angelika hat eine Begabung für Zahlen. Ihr Motto: „Jedes Problem ist das Ergebnis eines Durcheinanders, Ordnung und Organisation seine natürlichen Feinde.“ So wird sie Buchhalterin im „Frohner“, einem der besten Hotels Wiens. Als Gast könnte sie sich hier nicht einmal die Abstellkammer leisten, aber als Angestellte kann sie im Frohner ihrer Herkunft entfliehen: Das Hotel wird ihr Zugang zur Welt des Glamours. Allerdings ist Angelika alleinerziehend und das Geld reicht hinten und vorne nicht. Also bedient sie sich bei ihrem Arbeitgeber. „Wir sind als Gesellschaft darauf konditioniert zu glauben, dass Frauen die ehrlicheren Menschen sind,“ sagt Autorin Vea Kaiser. Und weiter: „Das gilt auch literarisch: Es gibt keine Betrügerinnen-, Hochstaplerinnen-, Schelminnen-Romane, weil wir eigentlich in der Literatur Frauen immer eher als Opfer wahrnehmen, als als Täterinnen. Und ich wollte aber eine Geschichte erzählen von einer Frau, die die Grenzen überschreitet, die aktiv wird, die zur Täterin wird, aber auch immer mit der Frage, was hat sie dazu gebracht.“

Freuen sind keine besseren Menschen

„Fabula rasa“ ist ein kraftvoller, rasant erzählter, vielschichtiger Roman, eine Hotelgeschichte, angefüllt mit Unmengen authentischer Begebenheiten, die man als Autorin auf Lesereisen in Hotels eben so erlebt. Es ist aber auch eine Abhandlung über den täglichen Kampf des Mutterseins, von der fehlenden Kinderbetreuung bis zum Putzen für die unverschämte erste Freundin des halberwachsenen Sohns. Wann tut man dem Kind mit seiner Mutterliebe wirklich noch Gutes? Angelika rechtfertigt ihre Betrügereien damit, sie mache das für ihren Sohn.

Quasi nebenbei ist „Fabula rasa“ auch ein Roman über die Lust an der Arbeit. Wenn sie einmal nicht mehr weiterweiß in ihrem Privatleben, fährt Angelika auch mal sonntags ins Büro, ordnet Papiere, schreibt Listen, schafft Klarheit: „Ich wollte einen Roman schreiben über eine Frau, die einfach gerne arbeitet“, erzählt Vea Kaiser, „die das auch als Quelle ihres Selbstwerts erachtet. Alle reden über Work-Life-Balance mit Betonung auf Life, über die Vier-Tage-Woche und wie man Teilzeit optimieren kann, aber wir reden kaum darüber, wie wichtig Arbeit als gesellschaftliche Teilhabe oder auch eines Miteinanders ist.“

Ein Schelminnenroman von einer Schelmin

Die schönste Nebenrolle in „Fabula rasa“ spielt die Stadt Wien. Vom Beisl bis zum Opernball, vom Fluchtachterl bis zur gebratenen Fledermaus, vom Fetzenschädel bis zur Funsn: Auf über 550 Seiten ist ordentlich Platz für die Feinheiten der Stadt und ihres Dialekts. Und auch sonst ist „Fabula rasa“ ein in jeder Hinsicht praller Roman: Zu den großen Gefühlen, zu Träumen und Enttäuschungen gesellen sich auch noch ein Fall von Raubkunst und die „Vergesslichkeit“ der Mutter. Vea Kaiser: „Ich mag Romane, die wirklich viel erzählen. Wenn ein Roman 200 Seiten hat, bin ich schon traurig bevor ich angefangen hab, weil wenn er mir gefällt, ist er gleich wieder vorbei. Das erspar’ ich meinen Lesern gern, ich erzähle ihnen eine ordentliche Geschichte, damit man das Gefühl hat, für meine 25 Euro hab ich auch was gekriegt.“

Töricht, wer diesen Schelminnenroman links liegen lässt!

Vea Kaiser: „Fabula rasa oder Die Königin des Grand Hotels“ ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen und kostet 25 Euro.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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