Vorwürfe gegen den Musiker Konstantin Wecker: Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ soll der Musiker eine Beziehung mit einer Minderjährigen gehabt haben. Von 2011 bis 2012 soll die Beziehung gedauert haben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ [externer Link] unter Berufung auf die Betroffene. Sie habe Wecker am Rande eines Konzerts kennengelernt, so die junge Frau, die die SZ „Johanna“ nennt. Sie sei damals 15 gewesen, er 63.
Tägliche SMS und Telefonate
Schon am ersten Abend habe er sie aufgefordert, mit ihm aufs Hotelzimmer zu kommen. Sie habe zwar abgelehnt, in der Folge hätte sie mit dem Künstler jedoch fast täglich SMS ausgetauscht oder telefoniert – eineinhalb Jahre lang.
Der „Süddeutschen Zeitung“ liegen Protokolle dieser Chats vor. Er würde „vor Geilheit fast zerspringen“, gesteht Wecker der 15-Jährigen dort unter anderem. Wecker habe sie „kleines Reh“ oder „Sternchen“ genannt, berichtet die Betroffene. Auch eifersüchtig sei er oft geworden, habe von einer gemeinsamen Zukunft gesprochen. Nach ihrem 16. Geburtstag sei es auch zum Geschlechtsverkehr gekommen.
Wecker entschuldigt sich: „Gänzlich unangemessen“
Dem Bayerischen Rundfunk liegt eine Stellungnahme von Weckers Anwalt vor, in der der Künstler die Betroffene um Entschuldigung bittet. Die Vorwürfe schockierten ihn und machten ihn sehr betroffen. Nach seiner Erinnerung habe es sich um eine einvernehmliche Beziehung gehandelt, die „unter moralischen Maßstäben“ allerdings „gänzlich unangemessen“ gewesen sei. An Details könne er sich nicht erinnern, da er damals schwer alkoholkrank gewesen sei.
Wecker ist seit 50 Jahren als Liedermacher und Sänger bekannt und war bis zuletzt häufig auf deutschen Bühnen zu sehen. Nach eigener Auskunft ist er inzwischen abstinent. Allerdings leidet er an den neurologischen Folgen seiner Alkoholsucht. Anfang November sagte er deshalb mehrere Konzerte ab. Nach Angaben seines Anwalts befindet er sich aktuell in stationärer Behandlung.
Betroffene noch heute traumatisiert
Die junge Frau sei durch die Beziehung nachhaltig traumatisiert, berichtet die SZ. Es habe Jahre gebraucht, um das Verhältnis mit Wecker richtig zu sehen. Bis heute befinde sie sich in Therapie.

