Der beste deutschsprachige Roman des Jahres ist „Die Holländerinnen“ von Dorothee Elmiger. Er wurde am Montagabend in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Die Vergabe der mit 25.000 Euro dotierten Auszeichnung bildete den Auftakt der Frankfurter Buchmessen-Woche.
„Dieser Roman ist ein Ereignis“, heißt es in der Begründung der Jury. Elmigers Stil sei gleichzeitig distanziert und doch fesselnd und das Buch „ein faszinierender Trip ins Herz der Finsternis“. Die 1985 geborene Schweizerin, die in New York lebt, galt bereits als eine Favoritin.
„Die Holländerinnen“ von Dorothee Elmiger: Darum geht es
„Die Holländerinnen“ handelt von einer kollektiven Grenzüberschreitung im Regenwald Südamerikas. Erzählt wird die unheimliche Geschichte weitgehend in der indirekten Rede. Eine Autorin berichtet in einer Poetikvorlesung von ihrer Reise in den Dschungel als Teil einer Theatergruppe. Diese ist auf den Spuren zweier holländischer Backpackerinnen, die vor Jahren dort tatsächlich verschwunden sind. Doch das Projekt läuft ziemlich aus dem Ruder: Die Gruppe wird vom Urwald nahezu verschluckt und erzählt sich verstörende Geschichten.
Je tiefer sie sich im Dickicht und Morast verlaufe, desto mehr reiße Elmiger die Leser in einen Sog der Angst. „Ihr Roman erzählt von Menschen, die in ihr ‚dunkelstes Gegenteil‘ verfallen“, findet die Jury.
Deutscher Buchpreis 2025: Sechs Werke auf der Shortlist
Die sieben Jurymitglieder hatten in diesem Jahr 229 Titel gesichtet. In der Finalrunde fiel die Entscheidung zwischen sechs Werken. Die weiteren Finalisten in diesem Jahr waren Kaleb Erdmann mit „Die Ausweichschule“, Jehona Kicaj mit „ë“, Thomas Melle mit „Haus zur Sonne“, Fiona Sironic mit „Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft“ und Christine Wunnicke mit „Wachs“. Sie erhielten jeweils 2.500 Euro.
Martina Hefter im vergangenen Jahr geehrt
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Im vergangenen Jahr hatte der Roman „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ von Martina Hefter das Rennen gemacht.
Die fünftägige Frankfurter Buchmesse öffnet am Mittwoch ihre Pforten. Aussteller aus mehr als 90 Ländern sind angemeldet, über 1.000 Autorinnen und Autoren werden erwartet. Ehrengast der Buchmesse sind in diesem Jahr die Philippinnen.
Mit Informationen von dpa und epd