Er sei damals gerade mal Anfang zwanzig gewesen, erzählt Jens Poenitsch, als er Freddie Mercury kennengelernt habe. „Und er hat mir gesagt“, so Poenitsch, „weshalb er es in München so geil fand und weshalb er auch so gerne hier gefeiert, gearbeitet und später auch gelebt hat: dass er hier in Ruhe gelassen wird. Er hat gesagt, die Münchner sind eine ganz eigene Gattung. Die sind so eitel und so arrogant, die würden niemals zugeben, dass sie mich erkennen, sondern finden sich selbst viel, viel geiler.“
Weltstars feiern und leben in München
Jens Poenitsch traf Freddie Mercury, Sänger der Band Queen, zum ersten Mal in den frühen Achtzigern. Und zwar in den legendären Musicland Studios im Arabella-Hochhaus im Münchner Norden. Nicht nur Queen haben damals in München gearbeitet – und gefeiert: Auf der illustren Liste finden sich auch die Rolling Stones, Deep Purple, Amanda Lear oder Elton John. Die Bands und Musiker versprachen sich mit dem Besuch in München eine Frischzellenkur für ihren Sound. Denn natürlich war es nicht nur die Arroganz der Münchner, die die Pop-Ikonen ins größte Dorf der Welt lockte:, sondern ein gewisser Giorgio Moroder (externer Link).
Denn Giorgio Moroder, aus Südtirol über Berlin nach München gekommen, hatte hier sein einzigartiges Aufnahmestudio eingerichtet und bastelte am Sound der Zukunft. Mit überwältigendem Erfolg: Bald schon landete er mit Donna Summer und anderen Künstlern weltweit auf Platz eins der Charts, auch in den USA. Von dort war Disco in die Welt geschickt worden, und München sendete seine eigenen Schwingungen zurück.