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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Enttäuscht von den Falken“: Putin entmachtet Partei-Hardliner
Kultur

„Enttäuscht von den Falken“: Putin entmachtet Partei-Hardliner

Uta Schröder
Zuletzt aktualisert 5. Juni 2024 15:23
Von Uta Schröder
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9 min. Lesezeit
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An wüsten Drohungen herrscht in russischen Medien nach wie vor kein Mangel. So forderte der notorische Radikal-Propagandist und Parlamentsabgeordnete Andrei Gurulew bei seinem jüngsten TV-Auftritt [externer Link], Putin solle den Westen mit einer Atombombe auf die Niederlande gefügig machen: „Ich habe selbst herausgefunden, dass fast 50 bis 60 Prozent der europäischen Öl- und Gasversorgung in Holland abgewickelt wird. Stellen Sie sich vor, in Holland an der Küste. Das Militär nennt so was ein fettes Ziel. Wir verstehen uns sehr gut darauf, einen völlig unzumutbaren Schaden anzurichten, um Europa in die Knie zu zwingen. Das lässt sich an einem Tag abwickeln. Mit minimalem Atomwaffenverbrauch.“

Inhaltsübersicht
„Turtschak war fanatischer Falke“„Feinde versuchen uns einzuschüchtern“„Idealer Untertan ist kein Überzeugter“„Date im Altai wie Blitz aus heiterem Himmel“„Ganzer ‚Kremlturm‘ abgerissen“„Sturz aus dem Olymp“„Spezialoperation wäre nie gestartet worden“

„Turtschak war fanatischer Falke“

Doch von solchen und ähnlichen Drohungen hat Putin inzwischen genug, meint der prominente russische Exil-Politologe Abbas Galljamow [externer Link] (100.000 Follower). Seine Begründung: Der Kreml schob Andrei Turtschak, einen ausgewiesenen Scharfmacher mit besten Verbindungen zu Fanatikern, als Gouverneur in die Altairegion südlich von Nowosibirsk ab. Der Ex-Generalsekretär der Kremlpartei „Einiges Russland“ bezeichnete das selbst allerdings als „große Ehre“. Nach sämtlichen Kriterien belegt die Provinz den letzten Platz unter den russischen Verwaltungsgebieten. Das wird von russischen Kommentatoren allgemein als demonstrative Demütigung gewertet, zumal Putin seinen engen Weggefährten per Videokonferenz nach Sibirien schickte. „Degradierung“ sei dafür ein zu schwacher Ausdruck.

„Turtschak war ein fanatischer ‚Falke‘. Er forderte einen Krieg und eine Mobilisierung im Sinne von ‚höher, schneller, weiter'“, so Galljamow in seiner Analyse: „Sein Sturz kann als weitere Bestätigung dafür gewertet werden, dass Putin vom Kurs der ‚Falken“ enttäuscht ist.“

„Feinde versuchen uns einzuschüchtern“

Selbst der leidenschaftliche Propagandist Sergej Markow verweist darauf, dass das landschaftlich schöne Altai-Gebiet einen der geringsten Lebensstandards unter den 85 russischen Regionen habe: „Daher glauben viele, dass die Entsendung von Turtschak dorthin ein heftiger Karriereknick ist. Und sie fragen sich: warum? Andererseits hat er dort Gelegenheit, seine Führungskompetenz unter Beweis zu stellen.“ Es sei eine „dreiste Lüge“, so Markow, dass Putin seinen mächtigen Vertrauten abgeschoben habe, um Moskau auf einen Waffenstillstand vorzubereiten, der unter den „Falken“ für Verdruss sorgen könne.

„Unsere Feinde versuchen, unsere Politiker mit solchen Lügen einzuschüchtern: Sie sagen, dass jeder, der den Krieg aus innerer Überzeugung und nicht nur wegen seiner Vorgesetzten unterstützt, mit Entlassung rechnen müsse. Aber das wird nicht funktionieren, unsere tapferen Parlamentarier lassen sich durch so eine Versetzung nicht einschüchtern“, spricht sich Markow selbst Mut zu.

„Idealer Untertan ist kein Überzeugter“

Die Personalentscheidungen Putins seien wohl nur ihm selbst klar, so der prominente Kriegsblogger Semjon Pegow („Wargonzo“, 1 Million Follower), der gleichzeitig eine verwegene These in den Raum stellte [externer Link]: „Vernünftige Militäranalysten sagen voraus, dass es nach oder parallel zum Konflikt in der Ukraine zu ernsthaften Auseinandersetzungen in Zentralasien kommen wird, die die Angelsachsen bereits mit aller Macht anheizen. Wenn dort etwas passiert, brauchen wir an Ort und Stelle gut funktionierende Logistikzentren und eine starke Exekutivgewalt. Für eine derart explosive Situation ist eine Person, die bereits Schießpulver gerochen hat (und Turtschak ist einer von denen!), viel besser geeignet.“

Das wurde allerdings mit dem Spott bedacht, im Altai erfolge die „Logistik“ in der Regel „auf Eseln über die Berge“, denn der gesamte Verkehr mit China laufe über die Transsibirische Eisenbahn. Unter Anspielung auf Turtschaks aggressivem Fanatismus wurde ein berühmtes Zitat von Hannah Arendt gepostet: „Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen, für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion, wahr und falsch, nicht länger existiert.“

„Date im Altai wie Blitz aus heiterem Himmel“

Dagegen spekulierte die russische Politologin Maria Segejewa, entweder habe der gern in Khaki-Uniform auftretende Turtschak einen „unglaublichen Fehler“ gemacht, oder Putin verstehe die Versetzung als „Loyalitätstest“. Das Ganze sei für sie ein Rätsel: „Für mich, wie für viele Experten, schien es mit seiner Karriere aufwärtszugehen, und die Leute erwarteten, wenn nicht eine Beförderung, so doch eine Stärkung seiner Position. Ein Date im Altai, buchstäblich in einer üblen Ecke, kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel.“

Für Exil-Politologe Anatoli Nesmijan geht die „Chaotisierung“ in der russischen Elite munter weiter: „Seien wir ehrlich, es ist sinnlos, nämlich so, als ob man Kilotonnen Beton in ein Fundament schütten würde, in der Hoffnung, dass ein Erdbeben es nicht zerstört.“ Putin halte sich an die Devise des Romanhelden Natty Bumpo aus James Fenimore Coopers „Lederstrumpf“, wo der Trapper sich vor einem Prärie-Flächenbrand rettet, in dem er selbst Feuer legt, um den heranstürmenden Flammen die Nahrung zu entziehen.

„Das Risiko solcher Aktionen ist offensichtlich“, so Nesmijan: „Statt Gegenfeuer zu legen, kann man dabei auch das eigene Haus in Brand setzen. Aber es gibt fast keine Alternativen, da es innerhalb der herrschenden Schicht zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt, die die gesamte Machtvertikale zu Fall bringen und alle Gleichgewichte zerstören könnten.“

„Ganzer ‚Kremlturm‘ abgerissen“

In russischen Telegram-Kanälen ist die Entmachtung von Turtschak das aktuelle Top-Thema: „Offensichtlich haben ihn sein Engagement für die besetzten Gebiete und seine Nähe zum [entlassenen] Verteidigungsminister Sergei Schoigu ruiniert. Im Großen und Ganzen können wir davon ausgehen, dass dieser ganze ‚Kremlturm‘ [wie die Einflussgruppen genannt werden] abgerissen wurde. Eine der einstmals mächtigsten Gruppen wurde auf Untersuchungshaftanstalten und Außenposten verteilt.“

Womöglich habe sich Putin wegen allerlei „Intrigen“ vom stets harsch auftretenden Turtschak getrennt: „Man kann definitiv sagen, dass Turtschaks Versuch, einer der Hauptnutznießer der Spezialoperation [in der Ukraine] zu werden, gescheitert ist.“ So habe Turtschak in seiner Eigenschaft als Generalsekretär der Kremlpartei wortreich angekündigt, Veteranen von der Front politische Karrieren zu eröffnen, doch wie sich schnell herausgestellt habe, seien das nur Lippenbekenntnisse geblieben.

„Sturz aus dem Olymp“

Historisch Kundige verglichen Putins neuestes Personalmanöver mit Stalins Entscheidung von 1946, den damals höchst populären und daher potenziell „gefährlichen“ Feldmarschall Georgi Schukow als Gebietskommandeur nach Odessa abzuschieben. Der General wurde nach Stalins Tod russischer Verteidigungsminister. „Entgegen anderer Meinungen konnte Turtschak nicht ablehnen“, so einer der Kommentatoren: „Er muss große Anstrengungen unternehmen, um sich zu rehabilitieren.“

Der einzige „Vorteil“ der Altairegion sei Putins dortige Wochenend-Villa, wo er gerüchteweise regelmäßig im vermeintlich verjüngenden Blut aus den Hörern von Hirschen bade, so ein Blogger scherzhaft: „Für Turtschak sieht das aus wie ein Sturz aus dem Olymp.“ Der Politiker habe viel zu lange zum verstorbenen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin gehalten, der mit seiner heftigen Kritik am russischen Verteidigungsministerium aufgefallen war. Obendrein habe Turtschak in einem Anflug von martialischer Gefühlsaufwallung auch noch Front-Generäle unterstützt, die an der Weisheit der obersten Militärführung Zweifel anmeldeten.

„Spezialoperation wäre nie gestartet worden“

„Generell ist die Praxis interessant, einflussreiche Akteure auf Bundesebene in hoch subventionierte und arme Regionen zu entsenden“, spottete jemand: „Daher können Sie sich darauf verlassen, dass ihr Einfluss und ihre Verbindungen gleich bleiben werden. Turtschak wird einen breiten Strom staatlicher Zuwendungen ins Altai locken, und zwar nicht nur im Tourismussektor.“

Dass Putin die rabiaten Propagandisten fürchten muss, zeigen deren völlig desillusionierte Wortmeldungen über die militärische und politische Lage Russlands, auch mit Blick auf Chinas vermeintlicher „Erpressung“. Peking besteht angeblich darauf, Öl und Gas zum hoch subventionierten russischen Inlandspreis geliefert zu bekommen: „Mit jedem Tag wächst das Gefühl, dass die Spezialoperation möglicherweise nie gestartet worden wäre, wenn die russische Führung das tatsächliche und nicht das behauptete Ausmaß der Unterstützung Chinas und den Preis, den Russland dafür zahlen muss, gewusst hätte. Zumindest in der Form, mit der wir nun schon im dritten Jahr damit konfrontiert sind.“

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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