Er habe jegliche Beziehungen zu seinen Ex-Bandkollegen satt, schrieb der 66-Jährige auf Instagram. „Ich habe genug von bösartigen Verbindungen. Mit meinem ganzen Leben habe ich die rechtmäßigen Abgaben für diese Songs und Bilder gezahlt. Ich möchte nun losgelöst von denen leben, die mir nichts als bösen Willen und Zerstörung wünschen und das ist die einzige Lösung“, so der Brite.
Er identifiziere sich vollkommen mit den Songs – was niemand sonst könne, fügte er hinzu. Doch das bringe Belastungen mit sich. „Ich muss mich jetzt selbst schützen, vor allem meine Gesundheit“, behauptet Morrissey. Alle ernsthaften Investoren rief er auf, sich mit einer E-Mail mit ihm in Verbindung zu setzen.
Gottgleiche Verehrung
Mit bürgerlichem Namen als Steven Patrick Morrissey bekannt, trug er als Sänger der einflussreichen Indie-Band in den 1980ern wesentlich zum Erfolg der Smiths bei. Vier Alben in vier Jahren veröffentlichten The Smiths: „The Smiths“ (1984), „Meat Is Murder“ (1985), „The Queen Is Dead“ (1986) und „Strangeways, Here We Come“ (1987). Alle gelten heute als Klassiker. Und auch bei den folgenden Indie-Generationen junger Männer entstanden regelmäßig neue Smiths- und Morrissey-Hypes, die etwa dazu führten, dass erwachsene Männer sich bei Konzerten mit aller Kraft nach vorne drängelten, um Morrisseys gottgleiche Hand zu berühren.
Die Songs schrieb Morrissey mit dem Gitarristen Johnny Marr, mit dem er sich seit der Smiths-Trennung 1987 regelmäßig streitet. Für Morrissey folgte eine erfolgreiche Solokarriere, er fiel jedoch immer wieder auch mit Kontroversen auf: Morrisseys jugendliche Melancholie wandelte sich zunehmend in Verbitterung mit rassistischen Untertönen und mündete in eine offene Unterstützung von rechtspopulistischen bis rechtsextremen Parteien und Politikern.
Reunion-Gerüchte vom Tisch
2024 hatte es im Zuge der Versöhnung der Gallagher-Brüder der Band Oasis auch Gerüchte um eine Smiths-Reunion gegeben, die Johnny Marr mit Verweis auf Morrisseys Unterstützung des Brexit-Politikers Nigel Farage dementierte. Mit dem Post von Donnerstag dürften derlei Gerüchte nun wohl endgültig vom Tisch sein.