Unterschiedlichste Reaktionen
Dass die Ankündigung satirisch gemeint ist, haben indes nicht alle verstanden. Die Reaktionen seien sehr unterschiedlich ausgefallen. „Es gab lachendes Smileys, von jenen, die Satire lesen konnten, und es gab auch wütende Proteste: Ob ich denn überhaupt das Recht hätte, den Titel umzuändern?“ „Und es gab die Vermutung, dass ich mich an die FPÖ heranwanzen möchte, kurz bevor sie die Macht übernehmen, damit ich auch weiterhin Fördergelder für das Theater bekomme“, sagt Voges.
Anlass für die Aktion war ein Satz im Parteiprogramm der FPÖ. „Wir sind über einen Satz gestolpert“, so Voges, „da heißt es: Sprache, Kultur und Geschichte Österreichs sind deutsch.“ Wenn eine Partei so etwas schreibe, dann sei es wohl vorbei mit dem Volkstheater Wien, so die Schlussfolgerung von Voges und seinem Team, dann müsse es wohl wieder „Deutsches Volkstheater“ heißen.
Fantasien von Homogenität und Ausgrenzung
Gestern hat das Theater noch einmal nachgelegt in seiner satirischen Verarbeitung der FPÖ-Programmatik: In einem Musikvideo, das den FPÖ-Wahlslogan „Euer Wille geschehe“ im Titel zitiert, spielt eine Band namens „Die Hitlers“ einen Song, der voller Vorfreude steckt auf einen erneuten Anschluss Österreichs an Deutschland. Das Video sei auch eine Antwort auf den Kulturbegriff von Herbert Kickl, der laut Voges ein nationalistischer, konservativer, ausgrenzender sei.