Die Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) zeichnet in diesem Jahr die Künstlerin und „närrische Putzfraa“ Ines Procter mit dem traditionsreichen Schlappmaulorden aus. Mit ihrem „scharfzüngigen Humor“ und „ihrer fränkischen Schlagfertigkeit“ überzeugte Procter die Kitzinger Karnevalsgesellschaft. Sie reiht sich in eine illustre Liste von Ordensträgerinnen und Ordensträgern ein.
Ines Procter – ein Leben mit dem Fasching
Bei der „Fastnacht in Franken“ tritt Ines Procter seit 2015 auf. Schon in ihrer Kindheit spielte der Fasching eine wichtige Rolle: Ihr Vater ist Büttenredner im unterfränkischen Erlabrunn im Landkreis Würzburg und mit 14 Jahren steht auch Ines mit einer Rede in der Bütt.
Nach einer Ausbildung zur Restaurantfachfrau betreibt sie zusammen mit einem Partner eine Gaststätte. Dann lernt sie ihren Mann kennen und bekommt mit ihm zwei Kinder. Auch er ist selbstständig und Ines merkt bald, dass zwei Betriebe und Familie zu viel sind. Sie steigt aus dem Restaurant aus und beginnt im Büro ihres Mannes mitzuarbeiten. Wenn aber der Fasching kommt, will Ines auf die Bühne. Immer öfter fühlt sie sich zerrissen zwischen Pflichtgefühl und Leidenschaft.
Dann bekommt Ines heftige Bauchschmerzen: Diagnose Darmperforation. Lange ist nicht klar, ob sie ganz gesund wird. Sie nimmt das Alarmsignal ihres Körpers ernst und beschließt, etwas zu ändern: Sie wagt zum zweiten Mal den Schritt in die Selbstständigkeit, diesmal aber mit ihrem eigenen Solo-Bühnenprogramm. Doch es kriselt weiter in ihrer Ehe und 2023 verunglückt ihr Mann bei einem Autounfall. Die gesamte Lebensgeschichte von Ines Procter gibt es in der ARD Mediathek.
Laudatio von Volker Heißmann
Als Preisträger des Vorjahres wird Volker Heißmann am Montagabend die Laudatio halten. Bekannt geworden ist er unter anderem durch die Rolle (Mariechen) der beiden schrillen Witwen „Waltraud und Mariechen“, die seit 1997 fester Bestandteil der BR-Sendung „Fastnacht in Franken“ sind. Heißmanns Schlagfertigkeit, seine „lockere Zunge“, stellt er dort Jahr für Jahr zur Schau, wenn er zusammen mit seinem Bühnenpartner Rassau durch die Reihen der bayerischen Politik-Prominenz läuft und ihnen die Leviten liest.