Geboren wurde Klima am 14. September 1931 als Ivan Kauders. Drei Jahre seiner Kindheit war Klima mit seiner Familie ab 1942 wegen ihres jüdischen Ursprungs im Ghetto Theresienstadt interniert. Als er 2002 mit dem Franz-Kafka-Preis ausgezeichnet wurde, nannte er sein Verhältnis zu Deutschland dennoch „unverkrampft“: „Dass die SS Deutsch sprach, kann man der Sprache nicht anlasten.“
Erfolg mit dem Drama „Ein Schloss“
In der kommunistischen Tschechoslowakei wurde Klima nach dem Zweiten Weltkrieg rasch zu einem der prominentesten Autoren neben Milan Kundera und Bohumil Hrabal. Wegen seines Stücks „Ein Schloss“ feierte man ihn schon als „Erneuerer des tschechischen Dramas“. Doch 1967 warf er dem Regime in einer mutigen öffentlichen Rede Machtmissbrauch vor, worauf er aus der Partei ausgeschlossen wurde und nach der Niederschlagung der Reformbewegung „Prager Frühling“ in die USA ging.
Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit
Zwar kehrte Klima drei Jahre später nach Prag zurück, seine Bücher konnten aber wegen eines bis 1989 in der Tschechoslowakei geltenden Publikationsverbots nur im Ausland erscheinen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich unter anderem als Autor von Trickfilmen und als Vermesser. Die Ära des politischen Systemwechsels hat der Schriftsteller 1993 in dem Buch „Warten auf Dunkelheit, warten auf Licht“ zu beschreiben versucht.
2009 und 2010 erschienen zwei Bänder seiner preisgekrönten Autobiografie „Moje šílené století“ („Mein verrücktes Jahrhundert“), in deren erstem Teil er sich auch kritisch mit seiner Vergangenheit in der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei und seinen Irrtümern auseinandersetzte.
Quelle:dpa