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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Widerspruchsfrei denken“: Wird „Logik“ in Russland Schulfach?
Kultur

„Widerspruchsfrei denken“: Wird „Logik“ in Russland Schulfach?

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Seit 1959 ist das Schulfach „Logik“ in russischen Schulen abgeschafft. Kein Geringerer als der sowjetische Diktator Josef Stalin persönlich hatte es nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. Angeblich empörte sich Stalin damals darüber, dass seine Polit-Funktionäre nicht wüssten, wie „man richtig denkt“. Diesen Eindruck hat offenbar auch die stellvertretende Vorsitzende im Bildungsausschuss des russischen Parlaments, Jana Lantratowa, eine frühere TV-Redakteurin und Aktivistin von Wohltätigkeits-Galas.

Inhaltsübersicht
„Das wird Kindern helfen“„Nur damit ist Souveränität möglich“„Krieg hat seine eigene Logik“„Niemand kann sich das erklären“

„Das wird Kindern helfen“

Sie forderte die Wiedereinführung von „Logik“ in russischen Schulen, wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS meldete: „Das wird Kindern helfen, die Welt um sie herum besser zu verstehen, Informationen zielgerichtet zu analysieren und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und den eigenen Standpunkt nachhaltig zu vertreten“, so die Politikerin.

Bei Kreml-Propagandisten löste Lantratowa damit Begeisterung aus. Das seien „gute Nachrichten und ein richtiger Anfang“, so Kommentatorin Elena Panina (172.000 Fans; externer Link auf Telegram): „Wenn an unseren Schulen wieder Logik-Kurse angeboten werden, ist das ein weiterer Schritt zur Rückkehr zur grundlegenden Bildung in Russland, die eine harmonisch entwickelte Persönlichkeit ausmacht – und nicht etwa den ‚engstirnigen Spezialisten‘, der nicht in der Lage ist, über seinen Tellerrand hinauszudenken.“

„Nur damit ist Souveränität möglich“

Nur „Konsumgesellschaften“ könnten auf Logik verzichten, so Panina, und die Bewohner „nicht souveräner Länder“, die sich mit der gegenwärtigen Weltordnung abgefunden hätten. Die Aktivistin forderte, umgehend „Zehntausende von Logik-Lehrern“ anzuheuern und „in kürzester Zeit“ ausreichend Lehrbücher zur Verfügung zustellen: „Nur damit ist die Souveränität Russlands möglich.“

Panina zitiert ausführlich aus einem „Logik“-Lehrbuch, das im Stalinismus verwendet wurde und wo die „korrekte Anordnung der Gedanken“ gefordert wird, worunter „eindeutiges, widerspruchsfreies, konsequentes, fundiertes Denken“ verstanden wird. Gerade das jedoch war unter Stalin lebensgefährlich, zumal die Analyse von echten und vermeintlichen gesellschaftlichen „Widersprüchen“ im Marxismus eigentlich unabdingbar war. „Logik“ war eher eine Umschreibung für Gehirnwäsche und bedingungslosen Gehorsam, weswegen sein Nachfolger Chruschtschow die bizarren Kurse auch wieder abschaffte. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde „Logik“ in weiterführenden Schulen wieder als Wahlfach angeboten.

„Krieg hat seine eigene Logik“

Die auflagenstarke „Moskowski Komsomolez“ beklagte (externer Link), mehr „Logik“ sei dringend geboten, denn von „rationalen Diskussionen“ könne in vielen Chats keine Rede sein: „Dort dominieren Manipulationen und Wahnvorstellungen.“ Die von dem Blatt zitierte Lehrerin Anna Markina beruhigte, im Wahlpflichtfach „Rhetorik“ werde schon genug für das logische Denken getan.

Es ist bezeichnend, dass einer der derzeit in Russland meist diskutierten „Philosophen“, der rechtsextreme Nationalist Alexander Dugin, ein durchaus zwiespältiges Verhältnis zur Logik hat. „Der Krieg hat seine eigene Logik“, schrieb er und fügte an, dass das Geschehen auf dem Schlachtfeld zwar nicht immer mit der Logik übereinstimme, aber früher oder später von ihr eingeholt werde. Die russische Chefmedizinerin Anna Popowa beeindruckte ihre Landsleute unterdessen mit der verblüffenden Logik, die sexuell übertragbaren Mpox („Affenpocken“) stellten wegen der „traditionellen Lebensweise“ in Russland kein Problem dar.

Was Kreml-Propagandisten unter „Logik“ verstehen, beweist der systemtreue „Politologe“ Sergej Markow, der auf Telegram täglich gedankliche „Ordnung“ in den Nachrichtenstrom zu bringen versucht, von ihm selbst als „Markow-Logik“ bezeichnet. Bisweilen gerät allerdings sogar er an argumentative Grenzen.

„Niemand kann sich das erklären“

So konnte er sich keinen Reim darauf machen, warum der Kreml kürzlich sogar vergleichsweise unkritische Blogger als „ausländische Agenten“ brandmarkte: „Stellte sich heraus, dass alles gelogen war? Stellte sich heraus, dass sie die Stimme der Macht falsch verstanden? Oder liegen auch andere wichtige Dinge vielleicht nicht so, wie es uns allen bisher vorkam? Das denkt jetzt der politisch aktive Teil der Bevölkerung. Und es erwies sich, dass alle Eingeweihten auf der Verliererseite stehen. Niemand kann sich das erklären.“

Politologe Alexej Makarkin ließ erahnen, welche Art von Logik im Kreml besonders geschätzt wird: „Das nachhaltige Vertrauen der Russen in die Behörden bei einem gleichzeitigen [demoskopisch gemessenen] Anwachsen der Angst entspricht der bewährten russischen Logik, wonach die Obrigkeit der einzige Beschützer ist.“

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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