Teuer und riskant: Ticketkauf über andere Marktplätze
Anders ist das auf Sekundärmarktplätzen wie Viagogo oder Stubhub: Hier gibt es durchaus noch Tickets für die verschiedenen Zonen, allerdings zu deftigen Preisen: Zwischen 300 Euro für einen Platz mit eingeschränkter Sicht und 3.300 Euro für ein Ticket auf einem der Ränge (Stand: 22.07.) ist alles dabei, die happigen Servicegebühren und anderen Preisaufschläge nicht mit einberechnet. Ganz klar: Hier wollen die Ticketinhaber am Weiterverkauf verdienen – etwas, was klar gegen den Ehrenkodex der Swifties verstößt.
Doch die Tickets hier sind nicht nur überteuert, sondern auch extrem risikobehaftet: Denn es gibt keine Garantie, dass man mit den auf diesen Plattformen erworbenen Tickets auch tatsächlich zum Konzert eingelassen wird. Viagogo, Stubhub und Co sind keine offiziellen Ticket-Verkaufsportale, sondern lediglich Plattformen, die zwischen (vermeintlichen) privaten Verkäufern und Käufern vermitteln. Trotz mitunter prominent platzierter Garantie-Hinweise ist mitnichten garantiert, dass man ein gültiges Ticket erhält oder mit einem – dann ja nach wie vor auf den Verkäufer bzw. die Verkäuferin personalisierten – Ticket beim Einlass nicht doch abgewiesen wird. Das ist in der Vergangenheit durchaus passiert, wie die Verbraucherzentrale Bayern in einem Artikel zu Viagogo berichtet (externer Link).
Ausdrücklich warnt die Verbraucherzentrale deshalb: „Kaufen Sie personalisierte Tickets deswegen nicht über Zwischenhändler wie Viagogo, die lediglich Eintrittskarten anderer Käufer weitervermitteln. Hier stehen die Chancen besonders schlecht, Ihren Namen aufs Ticket zu bekommen.“
Tickets an der Abendkasse?
Einen weiteren Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Denn vielleicht gibt Eventim noch einmal weitere Tickets frei – oder bietet sogar noch an der Abendkasse letzte Karten feil. Beides ist überraschend im Vorfeld der drei Konzerte in Gelsenkirchen vom 17. bis 19. Juli passiert.
Zunächst gab der Ticketanbieter aufgrund von Produktionsfreigaben zusätzliche Tickets in den Verkauf. Allerdings musste man sich für diese Tickets bereits 2023 für den Vorverkauf registriert haben. Ob das auch bei den Konzerten in München passiert, ist allerdings unklar. Eine Anfrage des BR beim Konzertveranstalter FKP Scorpio blieb bisher unbeantwortet.
Schließlich gab es vor dem Stadion in Gelsenkirchen tatsächlich noch eine Abendkasse, an der eine zweistellige Zahl Restkarten verkauft wurde, wie die dpa berichtete. Doch auch hier ist unklar, ob es das in München geben wird.
Am Ende doch Olympiaberg?
Hat man als Fan kein Glück und bleibt trotz allem bis zuletzt ohne Ticket, bleibt in München immerhin das Trostpflaster Olympiaberg: Der wird offenbar nicht gesperrt und man dürfte dort am Samstag und Sonntag auch keinesfalls allein sein – und bei günstigem Wind sogar die Musik einigermaßen gut hören.